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Jahrestagung der Vereinigung Westdeutscher Hals-Nasen-Ohren-Ärzte 2025

07.03. - 08.03.2025, Solingen

OSIA-Implantat als Alternative zur Re-Tympanoplastik bei kombinierter Schwerhörigkeit: Ein Vergleich der objektiven und subjektiven Hörergebnisse

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Simon Bohmann - Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- u. Halschirurgie, Universität Witten/Herdecke, Katholisches Krankenhaus Hagen, Hagen, Deutschland
  • Annika Gebel - Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- u. Halschirurgie, Universität Witten/Herdecke, Katholisches Krankenhaus Hagen, Hagen, Deutschland
  • Andrea Breinhild-Olsen - Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- u. Halschirurgie, Universität Witten/Herdecke, Katholisches Krankenhaus Hagen, Hagen, Deutschland
  • Malin Radüg - Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- u. Halschirurgie, Universität Witten/Herdecke, Katholisches Krankenhaus Hagen, Hagen, Deutschland
  • Adriana Barthel - Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- u. Halschirurgie, Universität Witten/Herdecke, Katholisches Krankenhaus Hagen, Hagen, Deutschland
  • Vanessa Mazur - Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- u. Halschirurgie, Universität Witten/Herdecke, Katholisches Krankenhaus Hagen, Hagen, Deutschland
  • Simona Cantemir - Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- u. Halschirurgie, Universität Witten/Herdecke, Katholisches Krankenhaus Hagen, Hagen, Deutschland
  • Jonas J.-H. Park - Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- u. Halschirurgie, Universität Witten/Herdecke, Katholisches Krankenhaus Hagen, Hagen, Deutschland

Vereinigung Westdeutscher HNO-Ärzte. Jahrestagung der Vereinigung Westdeutscher Hals-Nasen-Ohren-Ärzte. Solingen, 07.-08.03.2025. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2025. Doc05

doi: 10.3205/25wdhno05, urn:nbn:de:0183-25wdhno056

Published: March 6, 2025

© 2025 Bohmann et al.
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Text

Einleitung: Die Hörverbesserung durch eine erneute Tympanoplastik (Re-TPL) nach vorangegangenen Eingriffen ist stark von den individuellen Bedingungen des Mittelohrs abhängig. Wiederholte TPLs erreichen jedoch nicht immer eine zufriedenstellende Hörsituation, insbesondere bei komplexen Befunden. Das OSIA-Implantat, ein innovatives Knochenleitungsimplantat, bietet die Möglichkeit, das Innenohr unabhängig von der Mittelohrsituation zu stimulieren. Dies könnte einen Paradigmenwechsel in der Therapie kombinierter Schwerhörigkeit darstellen. Vor diesem Hintergrund untersuchten wir, ob das OSIA-Implantat eine effektive Alternative zur Re-TPL darstellen kann.

Methoden: In unsere retrospektive Studie wurden 25 Patienten mit kombinierter Schwerhörigkeit eingeschlossen, die nach vorangegangener TPL ein OSIA-Implantat erhalten hatten. Die Ergebnisse wurden mit einer Vergleichsgruppe von Patienten abgeglichen, die sich für eine Re-TPL entschieden hatten. Die Analyse beinhaltete postoperative audiometrische Daten, Aufblähkurven sowie subjektive Hörerfahrungen, erfasst durch standardisierte Fragebögen (IIEH, GBI-SF). Zusätzlich wurde bei OSIA-Patienten die präoperative Simulation des Höreindrucks mittels SoundArc einbezogen, um den Einfluss auf die Entscheidungsfindung zu bewerten.

Ergebnisse: Die objektiven Hörergebnisse nach OSIA-Implantation waren vergleichbar mit denen der Re-TPL-Gruppe, unabhängig von der vorliegenden Mittelohrsituation. Auffällig war jedoch die höhere subjektive Zufriedenheit in der OSIA-Gruppe, die sich in den GBI-SF-Werten und den individuellen Rückmeldungen widerspiegelte. Darüber hinaus zeigte die präoperative Simulation mit dem SoundArc eine hohe Übereinstimmung mit den postoperativen Ergebnissen, was die Entscheidungsfindung zugunsten des OSIA-Implantats erleichterte.

Diskussion: Das OSIA-Implantat stellt eine vielversprechende Alternative zur Re-TPL dar, insbesondere bei Patienten mit schwierigen Mittelohrbedingungen oder nach mehrfachen erfolglosen Tympanoplastiken. Während die objektiven audiometrischen Ergebnisse ähnlich ausfielen, zeigt die höhere subjektive Zufriedenheit Vorteile für das OSIA-Implantat. Die präoperative Simulation mit SoundArc bietet zudem einen Ansatz, um die Patientenerwartungen realistischer einzuschätzen und sie bei der Wahl des geeigneten Verfahrens zu unterstützen.

Weitere Forschung zur Langzeitstabilität und zur Rolle präoperativer Simulationen könnte die Evidenzbasis für den Einsatz des OSIA Implantats erweitern.