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Vagus-Schwannom im Bereich des Foramen jugulare: Ein klinischer Fallbericht
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Published: | February 9, 2024 |
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Einleitung: Tumore des parapharyngealen Raumes sind selten. Nur 0,5 % der Tumore im Kopf- und Halsbereich sind in diesem Bereich lokalisiert. Aufgrund ihres langsamen und schmerzlosen Wachstums werden sie oft erst entdeckt, wenn sie gut palpabel oder als Vorwölbung sichtbar sind. Sie können sekundäre Symptome wie Dysphagie, Heiserkeit und nasale Obstruktion verursachen.
Methoden: Ein 22-jähriger, männlicher Patient präsentierte sich mit seit 8 Monaten bestehender Dysphonie. Bei der HNO-ärztlichen Untersuchung zeigte sich eine Parese des rechten Stimmbandes. Es erfolgte eine MRT-Untersuchung mit Kontrastmittel, die eine zystische Formation auf Höhe des Foramen jugulare rechts belegte. In der interdisziplinären radiologischen Konferenz wurde der Verdacht auf eine benigne Läsion (Vagus-Schwannom, DD laterale Halszyste) gestellt. Wir entschlossen uns zu einer transzervikalen Resektion unter Neuromonitoring. Der Tumor konnte vollständig entfernt werden, in der histopathologischen Aufarbeitung wurde ein Schwannom gesichert. Immunhistochemische Färbungen bestätigten die Diagnose, da das Präparat positiv für S100-Protein und Sox-10 war, was auf eine neurale Genese hinwies. Dies korrelierte mit einem niedrigen Ki-67-Proliferationsindex und dem Fehlen von Atypien.
Ergebnisse: Im 3-monatigen Follow-up zeigte sich weiterhin die Parese des rechten Stimmbandes, welche aktuell logopädisch behandelt wird. Die weiteren sonografischen sowie endoskopischen Kontrollen ergaben kein Anhalt für einen Residualbefund.
Diskussion: Vagale Schwannome im parapharyngealen Raum sind selten. Sie treten in der Regel in Form eines isolierten intraoralen oder zervikalen Tumors auf. Eine Diagnose wird durch Bildgebung gestellt und durch histopathologische Untersuchungen bestätigt. Die vollständige chirurgische Entfernung ist die Behandlung der Wahl, was aufgrund der komplexen Anatomie dieser Region und der damit verbundenen Tumorlage eine sorgfältige operative Planung einschließlich der Wahl des geeigneten Zugangsweges (transzervikal, transzervikal-transmandibulär, transparotideal-transzervikal, infratemporal und transoral) erfordert. Bei vollständiger Tumorresektion sind die Rezidivraten vernachlässigbar