Article
Die Gefahr lärmbedingter Innenohrschäden des HNO-Chirurgen durch die intraoperative Herstellung von crushed Knorpel
Search Medline for
Authors
Published: | February 9, 2024 |
---|
Outline
Text
Einleitung: Obwohl in den letzten Jahrzehnten diverse neue Techniken zur Aufbereitung von Knorpel für die Nasenchirurgie entstanden sind, hat die Herstellung von crushed Knorpel ihren Stellenwert behalten. Hierbei wird der Knorpel mithilfe eines Cartilage Crushers und eines Hammers gequetscht, sodass unspezifische Frakturen im Material dessen Formbarkeit erhöhen. Bei der Herstellung mit oben genannten, metallenen Intrumenten entsteht ein beträchtlicher Lärm, der bisher keine nennenswerte wissenschaftliche Beachtung fand. Somit steht die Frage im Raum, ob hierbei ein Risiko für Gehörschäden des Operateurs entsteht. Bei Impulslärm bei Schalldruckpegeln von 90-120dB das Risiko eines akuten Lärmtraumas. Für ein Knalltrauma ist laut Definition Impulslärm von mehr als 150dB erforderlich. Aktuell sieht der Gesetzgeber den Einsatz eines Gehörschutzes am Arbeitsplatz bei Impulslärm ab einem Schallpegel-peak-Wert von 140dB vor.
Methoden: Bei unserer Betrachtung handelt es sich um eine prospektive monozentrische Auswertung der während der Knorpelaufbereitung entstehenden Lärmpegel in Septumplastiken und Septorhinoplastiken. Die Messungen erfolgen auf Höhe des dem Cartilage Crusher zugewandten Ohres des Operateurs mit einem Messgerät des Typen 1982 Precision Sound Level Meter & Analyzer. Der Auswertungszeitraum erstreckt sich hierbei von 2023-2024. Zur besseren Vergleichbarkeit wird besagter Arbeitsschritt bei mehreren Operateuren betrachtet. Ein weiteres Augenmerk unserer Untersuchung liegt darauf festzustellen, ob durch ein Abdecken des Cartilage Crushers mit sterilen Kompressen eine adäquate Reduktion des Schallpegels erreicht werden kann.
Ergebnisse: In den bisher erhobenen Daten zeigen sich Schallpegel-peak-Werte von 85dB bis 101dB ohne Abdeckung, mit einer Reduktion des Schallpegels um ca. 5dB durch Abdecken mit einer einfachen Kompresse.
Diskussion: In unserer bisherigen Auswertung bestätigt sich das Auftreten potenziell gehörschädigender Schallpegel. Sollten diese zum Abschluss unserer Untersuchung in Regelmäßigkeit festgestellt werden, ergäbe sich daraus, aus Sicht des Arbeitsschutzes, unter Umständen eine Empfehlung oder Verpflichtung zum Anbieten eines Gehörschutzes für den Operateur.