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Sensitivität und Spezifität der bildgebenden extranodalen Ausbreitung von Lymphknotenmetastasen (iECE) bei Patienten mit HPV-negativen und HPV-positiven Oropharynxkarzinomen – eine monozentrische Studie
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Published: | February 9, 2024 |
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Einleitung: Die extranodale Ausbreitung von Lymphknotenmetastasen (extracapsular extension, ECE) ist ein bekanntes Phänomen bei Krebsarten wie Kopf-Hals-, Brust- und Blasenkrebs. Ein histopathologisch bestätigter ECE-positiver Nodalstatus bei lymphogen metastasierten HPV-negativen Plattenepithelkarzinomen im Kopf-Hals-Bereich gilt als negativer prognostischer Faktor und stellt eine Indikation zur adjuvanten Chemotherapie dar. Die präoperative Kenntnis des ECE-Status birgt die Chance einer frühzeitigen Therapielenkung und -verbesserung.
Methoden: Wir untersuchten die Korrelation von bildgebend vermuteter (iECE) und histopathologisch bestätigter extranodaler Ausbreitung (pECE) in einer retrospektiven monozentrischen Studie. Eingeschlossen wurden 121 Patientenfälle mit HPV-positiven und HPV-negativen Oropharynxkarzinomen, welche sich einer Tumoroperation in der Hals-Nasen-Ohrenklinik des Universitätsklinikums Köln unterzogen hatten und für welche eine präoperative CT- und/oder MRT-Bildgebung des Halses mit eindeutiger radiologischer Aussage zur extranodalen Ausbreitung vorlag (iECE-positiv oder iECE-negativ).
Ergebnisse: Für die bildgebende Bewertung einer extranodalen Ausbreitung von Lymphknotenmetastasen (iECE) mittels CT- und/oder MRT-Datensätzen ergab sich in unserer Erhebung eine Sensitivität von 67 % und eine Spezifität von 98 %.
Diskussion: Im internationalen Vergleich zeigen Studien je nach Untersuchungsmodalität iECE Sensitivitäten um 62-77 % und iECE Spezifitäten um 77-75 % (CT oder CT und MRT). Zur Verbesserung der Diagnosegenauigkeit scheinen vor allem Konsensus basierte Auswertungsalgorithmen zur strukturierten radiologischen Bewertung von iECE notwendig. Hierbei ist denkbar, dass diese zukünftig durch neue, KI-gestützte Hilfsprogramme ergänzt werden.