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Personalisierte Elektrodenauswahl bei der Cochlea-Implantat-Versorgung
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Published: | March 9, 2023 |
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Einleitung: Die Hörgeschichte und der aktuelle Hör- und Sprachentwicklungsstatus jedes einzelnen Patienten sind entscheidend in der Beratung und Implantatauswahl bei Kandidaten, die für eine Cochlea-Implantat-Versorgung in Frage kommen. Präoperative Bildgebung und Ausmessen der Cochlealänge bieten zusätzliche Kriterien für die personalisierte Elektrodenauswahl.
Methoden: Anamnese, Ohrmikroskopie, audiologische Testung und Bildgebungsverfahren, CT und MRT, aber auch digitale Simulations-Tools „Otoplan“ oder Software die eine Verarbeitung von 3D-Bildern ermöglichen, kommen zum Einsatz. Wir stellen vier klinische Fälle vor und besprechen die Entscheidungsfindung der Elektrodenauswahl vor Cochlea-Implantation.
Ergebnisse: Eine geeignete präoperative individuelle OP-Vorbereitung war in jedem der vier Fälle möglich. Für Fehlbildungen spielt die Anatomie und die 3D-Darstellung der Cochlea eine wesentliche Rolle. Das Ziel bei Patienten mit Hörresten ist der Hör- und Strukturerhalt. Das ist mit kurzen, flexiblen Elektrodenträgern möglich. Bei vollständiger Ertaubung ist eine elektrisch vollständige Abdeckung der Cochlea anzustreben. Dafür muss die Cochlealänge bestimmt werden. Die auf dieser Basis gewählte Elektrode ermöglicht auch die Feinstrukturstimulation der apikalen Region. Ein anatomiebasierter Anpassungsprozess soll das elektrische Hören dem natürlichen Hören annähern.
Diskussion: Eine personalisierte Elektrodenträgerauswahl ist möglich und erscheint sinnvoll. Im Rahmen der Beratung sollte die Aufklärung über die individuellen Versorgungsmöglichkeiten betont werden.