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Jahrestagung der Vereinigung Westdeutscher Hals-Nasen-Ohren-Ärzte 2023

10.03. - 11.03.2023, Wuppertal

Kombiniert endonasal-endoskopische und transfrontale Salvage-Tumorresektion eines Adenokarzinoms der Frontobasis

Meeting Abstract

  • corresponding author Sofia Almeida - Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie, Universität Witten/Herdecke, Hagen, Deutschland
  • Sabine Eichhorn - Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie, Universität Witten/Herdecke, Hagen, Deutschland
  • Wolfram Scharbrodt - Klinik für Neurochirurgie, Universität Witten/Herdecke, Herdecke, Deutschland
  • Jonas J.-H. Park - Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie, Universität Witten/Herdecke, Hagen, Deutschland

Vereinigung Westdeutscher HNO-Ärzte. Jahrestagung der Vereinigung Westdeutscher Hals-Nasen-Ohren-Ärzte. Wuppertal, 10.-11.03.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc34

doi: 10.3205/23wdhno34, urn:nbn:de:0183-23wdhno349

Published: March 9, 2023

© 2023 Almeida et al.
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Text

Einleitung: Die Adenokarzinom umfasst 10-15 % aller Neoplasien der Nasennebenhöhlen. Der Grad der orbitalen oder intrakraniellen Beteiligung hat wesentliche Auswirkungen auf die Planung der chirurgischen Therapie. Dabei ist die enge Kooperation zwischen HNO und Neurochirurgie essentiell, um die bestmöglichen Therapie-Möglichkeiten für den individuellen Patienten zu finden.

Methoden: Wir berichten über einen Patienten, der sich im April 2020 mit einem seit ca. 3 Monaten bestehendem Drückgefühl im Bereich der Nasennebenhöhlen vorstellte.

Das präoperative alio loco durchgeführte CT-NNH zeigte das Bild einer chronischen Pansinusitis beidseits, allerdings mir knöchernen Arrosionen der Lamina cribrosa. Es erfolgte die endonasale endoskopische Biopsie, bei der sich histologisch der Nachweis eines mäßiggradig differenzierten Adenokarzinoms ergab. Im ergänzend durchgeführten MR-Schädel zeigte sich keine Infiltration des Neurokraniums, in der restlichen Staging-Untersuchung mit CT-Hals und -Thorax kein Hinweis auf eine Filiarisierung. Die interdisziplinäre Tumorkonferenz empfahl eine primäre Radiochemotherapie.

Im Restaging 3 Monate nach Therapieende zeigte sich sowohl klinisch, bildmorphologisch und histologisch ein Tumorresiduum. Daher wurde im Januar 2021 die kombinierte transnasal-endoskopische und transfrontale Salvage-Tumorresektion der Frontobasis und Rekonstruktion der Frontobasis in Kooperation mit den Neurochirurgen durchgeführt. Der Patient ist bis heute rezidivfrei und in regelmäßige Tumornachsorge.

Diskussion: Die Salvagechirurgie eines Tumors mit Ausdehnung an der Frontobasis stellt eine herausfordernde chirurgische Aufgabe dar. Die Rekonstruktion der Schädelbasis nach primärer Radiochemotherapie ist möglich. Die individuelle Situation des Patienten muss in Zusammenarbeit der verschiedenen Fachdisziplinen beurteilt werden, um eine wirksame und sich ergänzende Behandlung anzubieten zu können.