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Kasuistik Karzinom: Laterale Halszyste mit Metastasierung in den Zungengrund
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Published: | March 9, 2023 |
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Einleitung: Maligne Entartungen von Lateralen Halszysten sind bekannt. Ebenso die präoperative Verwechslung einer Halszyste mit einer Lymphknotenmetastase. Eine Metastasierung in benachbarte Strukturen ist möglich.
Es stellte sich ein 61-Jähriger Patient in unserer Notaufnahme vor mit einer seit dem Vortag bestehenden links cervikalen Schwellung in Regio II. Es besteht der Zustand nach Adenotonsillektomie im Kindesalter. Die Noxenanamnese ist leer. Der Spiegelbefund war bis auf das Fehlen der Tonsillen unauffällig. In Regio II A prallelastische, verschiebliche Raumforderung. Sonographisch zeigte sich eine zystische Raumforderung in Regio IIa links 3x 2,5x 4 cm groß. Im CT-Befund eine 29 x 26 x 44 cm große Raumforderung in Regio IIa mit Dichtewerten von 23 HU und dem Verdacht auf ein Lymphom. 5 Tage später erfolgte die Exstirpation unter der Arbeitsdiagnose laterale Halszyste und routinemäßiger Panendoskopie. In der Panendoskopie zeigten sich keine Auffälligkeiten, es erfolgte eine Probenentnahme im Zungengrund linksseitig.
Ergebnisse: Postoperativ zeigte sich in der Histologie ein in der Auskleidung der lateralen Halszyste entstandenes HPV-positives Plattenepithel-Carcinom mit Absiedelungen in den Zungengrund links. Nach dem Votum des Tumorboards erfolgte dann das Abtragen des Zungengrundes, sowie die Neck dissection links ohne weiteren Tumornachweis in der Histologie. Eine empfohlene Radiochemotherapie wurde auf Grund einer Infektion im Gastrointestinaltrakt patientenseitig nicht durchgeführt.
Diskussion: In seltenen Fällen kann es zu einer Metastasierung eines branchiogenen Karzinoms in den Zungengrund kommen.