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Jahrestagung der Vereinigung Westdeutscher Hals-Nasen-Ohren-Ärzte 2023

10.03. - 11.03.2023, Wuppertal

Etablierung einer Organkultur als Untersuchungsinstrument für chronische Rhinosinusitis mit Nasenpolypen

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Jonghui Kim - Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie, Universität Witten/Herdecke, Hagen, Deutschland
  • author Karla Hegener - Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie, Universität Witten/Herdecke, Hagen, Deutschland
  • author Tina Veleva - Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie, Universität Witten/Herdecke, Hagen, Deutschland
  • author Kaschin Jamal Jameel - Klinik III für Pneumologie, Allergologie, Schlaf- und Beatmungsmedizin, Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum, Bochum, Deutschland
  • author Daniel Weidinger - Klinik III für Pneumologie, Allergologie, Schlaf- und Beatmungsmedizin, Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum, Bochum, Deutschland
  • author Jürgen Knobloch - Klinik III für Pneumologie, Allergologie, Schlaf- und Beatmungsmedizin, Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum, Bochum, Deutschland
  • author Jonas J.-H. Park - Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie, Universität Witten/Herdecke, Hagen, Deutschland

Vereinigung Westdeutscher HNO-Ärzte. Jahrestagung der Vereinigung Westdeutscher Hals-Nasen-Ohren-Ärzte. Wuppertal, 10.-11.03.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc26

doi: 10.3205/23wdhno26, urn:nbn:de:0183-23wdhno267

Published: March 9, 2023

© 2023 Kim et al.
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Text

Hintergrund: Die chronische Rhinosinusitis mit Nasenpolypen (CRSwNP) ist eine in den westlichen Ländern weitverbreitete Erkrankung der oberen Atemwege mit chronisch entzündlicher Komponente, welche durch eine komplexe Typ-2-Inflammation verursacht und erhalten wird. Der genaue Pathomechanismus darüber hinaus ist allerdings noch weitgehend unbekannt. Um diesem weiter auf den Grund gehen zu können und neue Erkenntnisse zu erlangen, ist es notwendig ein Untersuchungsinstrument zu entwickeln, welches die Komplexität der Erkrankung ex vivo widerspiegeln kann.

Fragestellung: In der vorliegenden Studie wurde evaluiert, welches Potenzial eine Organkultur aus nasalen Polypen von Patient:Innen mit CRSwNP als entsprechendes Untersuchungsinstrument hat.

Methoden: Nasales Polypengewebe (n=3) wurde unmittelbar nach der Entnahme bei einer endonasal-endoskopischen Nasennebenhöhlenoperation in kleinere Gewebestücke geschnitten und auf einem Einsatz in eine 6-Well-Platte gelegt. Die Schnittseiten der Gewebeproben hatten so Kontakt zu dem Medium und die intakte Epithelseite war der Luft ausgesetzt. Nach 6 Tagen wurde das Gewebe histologisch (mit Hämatoxlyin/Eosin) und immunhistochemisch (mit Anti-Cytokeratin, Anti-p63, Anti-Tryptase und Anti-CD3) untersucht. Darüber hinaus wurden TSLP und GM-CSF (mittels ELISA) sowie IgE (mittels Nephelometrie) in den Überständen (Medium) der Gewebeproben untersucht.

Ergebnisse: Eine histologische Untersuchung des Gewebes mit Hämatoxlyin zeigte eine vitale Morphologie, die beinahe identisch mit der vom Frischgewebe war. Zellartmarker für Epithelzellen (Cytokeratin/p63), Mastzellen (Tryptase), Lymphozyten (CD3) und Eosinophile (Eosin) waren im Gewebe positiv. TSLP, GM-CSF und IgE konnten im Medium nachgewiesen werden.

Schlussfolgerung: In der vorliegenden Arbeit wurde erfolgreich die Organkultur von nasalen Polypen bei CRSwNP etabliert. Die Organkultur repräsentiert die biologische Komplexität von Nasenpolypen ex vivo und bietet großes Potenzial als suffizientes Untersuchungsinstrument für weitere Untersuchungen und Studien.