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Jahrestagung der Vereinigung Westdeutscher Hals-Nasen-Ohren-Ärzte 2023

10.03. - 11.03.2023, Wuppertal

Diagnostik des M. Menière mittels kalorischer Labyrinthprüfung und Video-Kopfimpulstest (vKIT)

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Thien An Duong Dinh - Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie, Aachen, Deutschland
  • author Anna Ochsmann - Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie, Aachen, Deutschland
  • author Justus Ilgner - Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie, Aachen, Deutschland
  • author Stephan Hackenberg - Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie, Aachen, Deutschland

Vereinigung Westdeutscher HNO-Ärzte. Jahrestagung der Vereinigung Westdeutscher Hals-Nasen-Ohren-Ärzte. Wuppertal, 10.-11.03.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc17

doi: 10.3205/23wdhno17, urn:nbn:de:0183-23wdhno177

Published: March 9, 2023

© 2023 Duong Dinh et al.
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Text

Einleitung: Einführung: Nach aktuellen Kriterien der Bárány-Society wird die Diagnose eines M. Menière ausschließlich klinisch und audiometrisch gestellt, was angesichts der Komplexität der Krankheitsverläufe bzw. der noch ungeklärten Ätiologie von vielerlei Seite kritisch hinterfragt wird, Während in der Bildgebung durch das Hydrops-MRT Fortschritte erzielt werden, kann die Labyrinthdiagnostik an mehreren Punkten (z.B. oVEMP) zur Erhärtung der Diagnose Beiträge liefern. Zum einseitigen Ausfall in der kalorischen Labyrinthantwort bei normalem vKIT sind mehrfach Arbeiten publiziert, da diese Konstellation auf einen M. Menière hindeuten soll.

Methoden: Wir untersuchten eine Stichprobe von 20 Patienten mit gesichertem (definite) M. Menière nach den Kriterien der Bárány Society (2015) und betrachteten diese anhand der Ergebnisse in vKIT, kalorischer Labyrinthfunktion und okulär abgeleiteten, vestibulär evozierten myogenen Potenzialen (oVEMP). Diese wurden mit 20 Patienten nach akuter unilateraler peripherer Vestibulopathie (AUPVP) verglichen.

Ergebnisse: Im Akutgeschehen war in beiden Fällen die Kalorik für die betroffene Seite pathologisch. Beim vKIT zeigte sich das Auftreten von overt-Nachstellsakkaden, jedoch nicht in allen Fällen beim Vorliegen eines M. Menière. Im weiteren Verlauf glichen sich die Ergebnisse des vKIT nach Eintreten der vestibulären Kompensation nach AUPVP an die des M. Menière an, wobei manchmal, jedoch nicht immer, nach klinisch erfolgreicher Kompensation einer AUPVP covert-Sakkaden noch weiterhin sichtbar waren.

Diskussion: Nach unseren Untersuchungen erscheint die Konstellation einer pathologischen Kalorik mit normalisiertem vKIT zumindest im weiteren Verlauf nicht ausreichend trennscharf, um eine Differenzierung der beiden Krankheitsbilder zu erlauben. Eine Unterscheidung von „kompensierten“ Patienten nach AUPVP und „noch normalem“ vKIT bei M.Menière ist anhand der KIT-Parameter oft unsicher.