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Intraoperatives Monitoring der cochleären Funktion bei partieller Labyrinthektomie mit simultaner Cochlea-Implantation mittels Active Insertion Monitoring (AIM)™-System
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Published: | August 17, 2022 |
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Einleitung: Während operativen Eingriffen am Innenohr besteht die Gefahr der cochleären Schädigung. Die intraoperative Elektrocochleographie (ECochG) ermöglicht das Monitoring der cochleären Funktion bei der Elektrodeninsertion während der Cochlea Implantation (CI). Wir berichten über eine intraoperative ECochG-Messung bei einer partiellen Labyrinthektomie und simultaner CI-Implantation.
Ergebnisse: Aufgrund einer funktionellen Surditas (Hörschwelle von 70 dB pantonal, Einsilberverständnis von 40% bei 65 dB mit HdO-Hörgerät) und bei rezidivierendem Vertigo bei Morbus Menière erfolgte bei einer 51-jährigen Patientin die partielle Labyrinthektomie mit Cochlea-Implantation (HiResTM Ultra 3D mit HiFocus™ SlimJ-Elektrode). Bei Insertion des Elektrodenträgers wurde das AIM™-System zur ECochG angewendet. Es erfolgte die Applikation eines 50 ms-Tonburst-Stimulus in einer Frequenz von 500 Hz bei 115 dB Stimulationspegel bei der Elektrodeninsertion. Die ECochG-Response wurde über die apikalste Elektrode registriert. Diese zeigte bei Insertion robuste Ableitungen. In der postoperativ durchgeführten ECochG-Schwellenmessung bei 115 dB Stimulationspegel über neun Prüffrequenzen ließen sich trotz zuvor durchgeführter partieller Labyrinthektomie Schwellen in den Frequenzen von 0,5 bis 2 kHz zwischen 84-98 dB registrieren.
Diskussion: Die intraoperative ECochG ermöglicht, die cochleäre Funktion während der Elektrodeninsertion in ‚real-time‘ zu monitoren. Die operative Eröffnung des Innenohres führt nicht zwangsweise zum unmittelbaren Verlust der Cochleafunktion.