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Jahrestagung der Vereinigung Westdeutscher Hals-Nasen-Ohren-Ärzte 2022

19.08. - 20.08.2022, Münster

Evaluation der maximalen Winkelbelastung von Elektroden des Cochlea-Implantates

Meeting Abstract

Vereinigung Westdeutscher HNO-Ärzte. Jahrestagung der Vereinigung Westdeutscher Hals-Nasen-Ohren-Ärzte. Münster, 19.-20.08.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc22

doi: 10.3205/22wdhno22, urn:nbn:de:0183-22wdhno227

Published: August 17, 2022

© 2022 Balciunas et al.
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Einleitung: Je nach individueller Variation der cochleären Anatomie stehen verschiedene Elektroden der Cochleaimplantate zur Verfügung. Weiterhin ist die Frage offen, welche Elektrode bis zu welchem Insertionswinkel einführbar ist. In der vorliegenden Studie wurden die Winkelbelastung von verschiedenen Elektroden evaluiert, um festzustellen, ab welchem Winkel die Insertion nicht mehr möglich ist.

Methoden: Für die Untersuchung wurde folgende Elektroden der Firma MedEL verwendet: eine Insertion Probe (transparente Seite), eine Standard-Elektrode und eine Medium-Elektrode. Hierzu wurden die Elektroden im Seife-Wasser-Gemisch mittels eines etablierten Automatensystems in unterschiedlich gewinkelte Kunststoffmodelle inseriert, deren Durchmesser 1,22 mm und deren Gesamtlänge 30 mm (15 mm beidseits des Winkelknicks) betragen. Die Insertion wurde anfangs bei einem Winkel von 0° durchgeführt. Der Winkel wurde um jeweils 10° gesteigert, bis die Insertion nicht mehr möglich war.

Ergebnisse: Bei der Insertion Probe waren Insertionen bis zu einem Winkel von 80° erfolgreich. Die Standard- und Medium-Elektroden ließen lediglich Insertionen bis zu einem Winkel von 70° zu.

Diskussion: Das Ergebnis gibt Aufschluss darüber, ab welchem Winkel die Insertion der verschiedenen Elektroden in die Scala tympani kritisch werden könnte. Dies kann in Zukunft die präoperative Planung vereinfachen. Errechnete Insertionswinkel in Planungssoftwaretool, wie z.B. Otoplan, können für die tatsächlich intraoperative Insertion besser eingeschätzt werden. In einem nächsten Schritt sollten die Insertionen an humanen Felsenbeinen versucht werden, um ein exaktes Bild über die möglichen Insertionswinkel zu erhalten.