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Jahrestagung der Vereinigung Westdeutscher Hals-Nasen-Ohren-Ärzte 2022

19.08. - 20.08.2022, Münster

Ektoper Zahn in der Kieferhöhle

Meeting Abstract

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Vereinigung Westdeutscher HNO-Ärzte. Jahrestagung der Vereinigung Westdeutscher Hals-Nasen-Ohren-Ärzte. Münster, 19.-20.08.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc19

doi: 10.3205/22wdhno19, urn:nbn:de:0183-22wdhno197

Published: August 17, 2022

© 2022 Kempf et al.
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Einleitung: Ektope Zähne in der Nase oder den Nasennebenhöhlen sind zumeist Zufallsbefunde bei der Abklärung nasaler und/oder sinusitischer Beschwerden. Ursächlich für die Ektopie werden versprengte Zahnkeime i.R. der Embryonalentwicklung angesehen, die zu einer rudimentären oder auch kompletten Zahnentwicklung führen können.

Methoden: Eine 25-jährige Patientin stellte sich mit der Vorgeschichte einer komplizierten Oberkieferzahnextraktion vor und der Vermutung einer Verlagerung von Zahnanteilen in die linke Kieferhöhle. Bei unauffälligem HNO-Status zeigte die CT der NNH einen gut sichtbaren Zahn an der Hinterwand der linken Kieferhöhle ohne relevante Entzündungsreaktion. Über eine osteoplastische endoskopische gestützte transfaziale Kieferhöhlenoperation konnte ein kompletter Zahn aus der Kieferhöhle entfernt werden. Er war fest mit der Kieferhöhlenhinterwand verwachsen. Histologisch wurde ein vitaler Zahn diagnostiziert. Der Heilungsverlauf war ohne Komplikationen.

Ergebnisse: Der vorliegende Fallbericht bestätigt, dass versprengte Zahnkeime bei günstiger Lage sich zu einem kompletten Zahn ausbilden können.

Diskussion: Bei der Diagnostik sinugener und dentogener Beschwerden können bei sorgfältiger Befunderhebung auch seltene Ursachen detektiert werden. Der festgewachsene Zahn hatte sich aus einem versprengten Zahnkeim an der Kieferhöhlenhinterwand entwickelt. Die histologische Untersuchung mit Nachweis von vitalem Zahngewebe konnte auch eine fehlerhafte Zahnextraktion/Verlagerung ausschließen und den Zahnarzt entlasten. Zu betonen ist, dass man als behandelnder Arzt jeweils selbst die Bildgebung analysieren sollte um damit seltene Befunde erkennen und mit dem klinischen Bild korrelieren zu können.