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Jahrestagung der Vereinigung Westdeutscher Hals-Nasen-Ohren-Ärzte 2022

19.08. - 20.08.2022, Münster

Der Antero-Lateral Thigh (ALT)-Lappen als plastisch-rekonstruktive Methode in der Salvagechirurgie im Kopf-Hals-Bereich

Meeting Abstract

Vereinigung Westdeutscher HNO-Ärzte. Jahrestagung der Vereinigung Westdeutscher Hals-Nasen-Ohren-Ärzte. Münster, 19.-20.08.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc07

doi: 10.3205/22wdhno07, urn:nbn:de:0183-22wdhno078

Published: August 17, 2022

© 2022 Podsiedlik et al.
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Einleitung: In der plastisch-rekonstruktiven Chirurgie des Kopf-Hals Bereiches ist der Antero-Lateral Thigh (ALT)-Lappen eine etabilierte Methode.

Ergebnisse: Wir schildern einen Patientenfall, der sich im zervikothorakalen Übergang mit einer neu aufgetretenen Schwellung mit Hauterythem rechts vorstellte. Es bestand ein Zustand nach Lymphknotenexstirpation zervikal rechts alio loco. Die Histologie ergab einen nicht kleinzellig stärker gradig profilierenden malignen Tumor mit regressiv nekrobiotischen Begleitveränderungen. Die Panendoskopie und PET-CT ergaben ebenfalls keinen Anhalt für einen Primarius. Die Patientin entschied sich trotz unserer Empfehlung unserer interdisziplinären Kopf-Hals Tumorkonferenz gegen eine primäre chirurgische Therapie und für eine kombinierte Radiochemotherapie bei CUP-Syndrom. Die Patientin zeigte allerdings bis 6 Wochen nach Beendigung der primären Radiochemotherapie ein Tumorresiduum. Unter der folgenden Immuntherapie alio loco mittels Durvalumab kam es zu einem Tumorprogress. Die Patientin entschied sich daraufhin für eine Salvage-Operation cervikal rechts mit Teilresektion des M. Trapezius, M. Sternocleideomastoideus und N. Accessorius. Der Gewebedefekt wurde mittels eines 12x4x5cm großen ALT-Lappen von rechts versorgt. Der intra- und postoperative Verlauf gestaltete sich ohne Komplikationen. Die Patientin stellt sich seit 15 Monaten rezidivfrei in unserer Sprechstunde vor.

Diskussion: In der Salvagechirurgie ist der postradiogene Operationssitus im Kopf-Hals Bereich eine große Herausforderung. Bei Therapieversagen nach primärer Radiochemotherapie stellt durchaus der ALT-Lappen eine mögliche Methode dar, großvolumige Defekte im Kopf-Hals-Bereich zu rekonstruieren.