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Jahrestagung der Vereinigung Westdeutscher Hals-Nasen-Ohren-Ärzte 2019

29.03. - 30.03.2019, Neuss

Neue medikamentöse Therapiestrategien in der Therapie der toxischen Innenohrbeteiligung bei Otitis media

Meeting Abstract

  • author presenting/speaker Mattis Bertlich - Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie der Ludwig-Maximilians Universität, München, Deutschland
  • author Bernhard G. Weiss - Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie der Ludwig-Maximilians Universität, München, Deutschland
  • author Friedrich Ihler - Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie der Ludwig-Maximilians Universität, München, Deutschland
  • author Canis Martin - Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie der Ludwig-Maximilians Universität, München, Deutschland
  • corresponding author Jakob Mark - Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie der Ludwig-Maximilians Universität, München, Deutschland

Vereinigung Westdeutscher HNO-Ärzte. Jahrestagung der Vereinigung Westdeutscher Hals-Nasen-Ohren-Ärzte. Neuss, 29.-30.03.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc79

doi: 10.3205/19wdhno79, urn:nbn:de:0183-19wdhno791

Published: February 6, 2019

© 2019 Bertlich et al.
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Text

Einleitung: Die Otitis media ist eine der häufigsten Infektionserkrankungen im Kopf-Hals Bereich. Die toxische Beteiligung des Innenohres ist eine gefürchtete Komplikation, bei der die Patientin eine häufig bleibende Schallempfindungsschwerhörigkeit erleiden. Chirurgisch wird routinemäßig das Mittelohr durch eine Parazentese entlastet; medikamentös ist die Evidenz jedoch bisher Schwach.

Methoden: Insgesamt wurden 15 Dunkin-Hartley Meerschweinchen in vier Gruppen unterteilt. Zunächst wurde die Cochlea präpariert und mittels in-vivo Fluoreszenzmikroskopie visualisiert. Anschließend wurde die Mikrozirkulation quantifiziert. Zunächst wurde eine toxische Innenohrbeteiligung durch Applikation von Tumornekrosefaktor (TNF) (5ng/ml) simuliert; anschließend wurde versucht, diese mit einem Placebo bzw. einem Sphingosin-1-Phosphat-Antagonisten (FTY-720; Fingolimod) oder einem Cannabinoidrezeptor-2-Agonisten (JWH-133) aufzuheben.

Ergebnisse: Die Applikation von TNF führt zu einem Abfall der Mikrozirkulation auf 81±7% des Ausgangswertes. Die anschließende Applikation von einem Placebo führt zu keiner relevanten Veränderung der Mikrozirkulation. Die Anschließende Applikation von FTY-720 führt zu einem signifikanten Anstieg der Mikrozirkulation auf 94±7% vom Basalwert. Gleiches gilt für die Applikation von JWH-133, wodurch die Mikrozirkulation signifikant auf 99±6% des Basalwertes.

Diskussion: Sowohl der Sphingosin-1-Phosphat-Antagonist FTY-720 als auch der Cannabinoidrezeptor-2-Agonist JWH-133 sind potenzielle Therapeutika in der Therapie der toxischen Innenohrbeteiligung


Literatur

1.
Bertlich M, Ihler F, Weiss BG, Freytag S, Jakob M, Strupp M, Pellkofer H, Canis M. Fingolimod (FTY-720) is capable of reversing tumor necrosis factor induced decreases in cochlear blood flow. Otol Neurotol. 2017 Sep;38(8):1213-6.