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Neue medikamentöse Therapiestrategien in der Therapie der toxischen Innenohrbeteiligung bei Otitis media
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Published: | February 6, 2019 |
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Einleitung: Die Otitis media ist eine der häufigsten Infektionserkrankungen im Kopf-Hals Bereich. Die toxische Beteiligung des Innenohres ist eine gefürchtete Komplikation, bei der die Patientin eine häufig bleibende Schallempfindungsschwerhörigkeit erleiden. Chirurgisch wird routinemäßig das Mittelohr durch eine Parazentese entlastet; medikamentös ist die Evidenz jedoch bisher Schwach.
Methoden: Insgesamt wurden 15 Dunkin-Hartley Meerschweinchen in vier Gruppen unterteilt. Zunächst wurde die Cochlea präpariert und mittels in-vivo Fluoreszenzmikroskopie visualisiert. Anschließend wurde die Mikrozirkulation quantifiziert. Zunächst wurde eine toxische Innenohrbeteiligung durch Applikation von Tumornekrosefaktor (TNF) (5ng/ml) simuliert; anschließend wurde versucht, diese mit einem Placebo bzw. einem Sphingosin-1-Phosphat-Antagonisten (FTY-720; Fingolimod) oder einem Cannabinoidrezeptor-2-Agonisten (JWH-133) aufzuheben.
Ergebnisse: Die Applikation von TNF führt zu einem Abfall der Mikrozirkulation auf 81±7% des Ausgangswertes. Die anschließende Applikation von einem Placebo führt zu keiner relevanten Veränderung der Mikrozirkulation. Die Anschließende Applikation von FTY-720 führt zu einem signifikanten Anstieg der Mikrozirkulation auf 94±7% vom Basalwert. Gleiches gilt für die Applikation von JWH-133, wodurch die Mikrozirkulation signifikant auf 99±6% des Basalwertes.
Diskussion: Sowohl der Sphingosin-1-Phosphat-Antagonist FTY-720 als auch der Cannabinoidrezeptor-2-Agonist JWH-133 sind potenzielle Therapeutika in der Therapie der toxischen Innenohrbeteiligung