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Jahrestagung der Vereinigung Westdeutscher Hals-Nasen-Ohren-Ärzte 2019

29.03. - 30.03.2019, Neuss

Tracheopathia osteochondroplastica des Larynx – ein Fallbericht

Meeting Abstract

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Vereinigung Westdeutscher HNO-Ärzte. Jahrestagung der Vereinigung Westdeutscher Hals-Nasen-Ohren-Ärzte. Neuss, 29.-30.03.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc60

doi: 10.3205/19wdhno60, urn:nbn:de:0183-19wdhno606

Published: February 6, 2019

© 2019 Stein et al.
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Einleitung: Die Tracheopathia osteochondroplastica (TO) ist eine äußerst seltene Erkrankung, die sich durch knöcherne und knorpelige submukosale Knötchen der Trachea und Hauptbronchien charakterisiert. Eine selektive Manifestation im Bereich des Larynx wurde bis jetzt nur in wenigen Einzelfällen beschrieben. Die Symptome der TO sind zumeist sekundär durch eine Lumeneinengung der Atemwege: unter anderem rezidivierende Atemwegsinfektionen, Husten, Hämoptysen, Dysphonie und Probleme der endotrachealen Intubation. Genaue Angaben zur Inzidenz, Prävalenz und Genese sowie spezifischen Therapie dieser Erkrankung sind bis heute nicht bekannt.

Fallbericht: Eine 58-jährige Patientin stellte sich mit einer seit etwa zwei Jahren anhaltenden Dysphonie vor. Mikrolaryngoskopisch zeigte sich eine etwa 1 cm messende, derbe, ovale Raumforderung, die sich entlang des gesamten rechten Taschenbandes erstreckte und laserchirurgisch exstirpiert wurde. Die pathologische Begutachtung ergab bei dem Nachweis von knorpeligen und kalzifizierten Anteilen den histologischen Befund einer Tracheopathia osteochondroplastica. Die Patientin berichtete im postoperativen Verlauf über eine deutliche Besserung der Heiserkeit.

Diskussion: Die Tracheopathia osteochondroplastica wird meist durch das typische Bild einer diffusen „rock garden“ Manifestation der großen Luftwege durch den erfahrenen Arzt im Rahmen einer Bronchoskopie diagnostiziert. Jedoch sollten auch die Aufmerksamkeit des HNO-Arztes auf dieses Krankheitsbild gerichtet werden, um die laryngeale Mitbeteiligung oder einen lokalen Kehlkopfbefall dieser gutartigen Erkrankung laryngoskopisch zu erkennen und unnötige Chemotherapien sowie Tumoroperationen zu verhindern.