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Jahrestagung der Vereinigung Westdeutscher Hals-Nasen-Ohren-Ärzte 2019

29.03. - 30.03.2019, Neuss

Marsupialisation einer Tornwaldt’schen Zyste mittels CO2-Laser über eine flexible Faser

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Petrut Tache - Karl-Hansen-Klinik, Bad Lippspringe, Deutschland
  • Frank Henschke - Überregionale Gemeinschaftspraxis Paderborn/Lippstadt, Paderborn, Deutschland
  • Benedikt J. Folz - Karl-Hansen-Klinik, Bad Lippspringe, Deutschland

Vereinigung Westdeutscher HNO-Ärzte. Jahrestagung der Vereinigung Westdeutscher Hals-Nasen-Ohren-Ärzte. Neuss, 29.-30.03.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc55

doi: 10.3205/19wdhno55, urn:nbn:de:0183-19wdhno558

Published: February 6, 2019

© 2019 Tache et al.
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Einleitung: Die Tornwaldt'sche Zyste (TZ), eine submuköse Raumforderung in Fossa Rosenmüller, ist eine chronische Entzündung der Bursa pharyngealis. Ohne klinisches Korrelat kommt die TZ bei 4 % der Bevölkerung vor. Extensive radiologische Studien beschreiben eine Inzidenz von rund 0,06%.

Kasuistik: Wir berichten über einen Fall eines 68-jährigen Patienten, der sich bei der Größenzunah­me einer bekannten zystischen Raumforderung im Epipharynx rechts in unserer Klinik vorstellte. Der Patient klagte über eine nächtliche Nasenatmungsbehinderung rechts sowie gelegentlich eine Otalgie rechts und ein Druckgefühl im rechten Ohr. In der Tympanometrie zeigte sich ein Tympano­gramm rechts von Typ B und links von Typ A. Wir führten eine transnasale sowie transorale Marsu­pialisation und Exzision der zystischen Raumforderung des Epipharynx rechts mittels CO2-Laser über ein flexibles Faser-System durch. Während des Eingriffes entleerte sich aus der Zyste ein bräunliches Sekret. Postoperativ bestanden keinerlei Beschwerden mehr.

Ergebnisse: In der pathologischen Begutachtung zeigte sich eine fibrosierte Zyste des rechten Epi­pharynx mit Flimmerepithelauskleidung sowie verändertem lymphatischem Gewebe. Das mikrobio­logische Ergebnis des Zystensekrets zeigte eine Besiedlung mit Gemella morbillorum auf Cefuro­xim sensibel. Bei der postoperativen Befundkontrolle nach 3 Monaten war der Epipharynx komplett unauffällig.

Diskussion: Bei einer zystischen Raumforderung des Nasopharynx sollte neben Retentionszysten, Adenoide Vegetationen, Karzinome des Nasopharynx, Lymphome, Nasenrachenfibrom, Rathkesche Zyste, Chondrome sowie die Möglichkeit einer TZ als mögliche Differentialdiagnose in Betracht gezogen und bioptisch abgeklärt werden mittels flexibler Lasersysteme, die neuerdings auch für den CO2-Laser zur Verfügung stehen, ist auch der Epipharynx erreichbar.

Schlussfolgerung: Die TZ lässt sich minimal invasiv mittels Laser erfolgreich therapieren.


Literatur

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