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Postoperative Schmerzen als Indikator einer drohenden subjektiven Nachblutung im HNO-Fachbereich
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Published: | February 6, 2019 |
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Einleitung: Krankenhäuser intensivieren die postoperative Überwachung der Schmerzen z.B. mit Hilfe von visuellen Analogskalen. Diese häufig durch Mitarbeiter der Pflege erhobenen Daten werden bislang ausschließlich genutzt, um die Gabe von Analgetika individuell zu steuern. Eine postoperative Entzündung kann sowohl das Nachblutungsrisiko steigern, als auch lokal vermehrte Schmerzen verursachen. Ziel dieser Studie war, einen Zusammenhang für das Patientengut einer HNO-Universitätsklinik zu verifizieren.
Methoden: Es erfolgte die retrospektive Befragung von Patienten einer Univ.-HNO-Klinik mittels standardisiertem Fragebogen. Die Ergebnisse zu postoperativen Schmerzen und jeglicher erlittenen Nachblutungen wurde in Relation gesetzt. Zusätzlich wurden Daten zu einer präoperativ durchgeführten Gerinnungsanamnese, einer Gerinnungsdiagnostik, sowie Art und Umfang der durchgeführten Operation erhoben.
Ergebnisse: 2000 Patienten wurden kontaktiert, von diesen beteiligten sich 787 Patienten (39,3% der Urstichprobe). Mehr als die Hälfte befragten Patienten beklagten postoperative Schmerzen (451/785; 57,5%). Der durchgeführte Chi-Quadrat Test zeigt eine signifikante Korrelation von postoperativen Schmerzen und Patientenalter(X2 p< 0,001). Insbesondere Schmerzintensität und Schmerzdauer wiesen eine starke Altersabhängigkeit auf. Des Weiteren traten postoperative Schmerzen signifikant häufiger zusammen mit einer Nachblutung auf (X2 p< 0,001). Zwischen der Dauer postoperativer Schmerzen und Nachblutungen konnte ebenfalls ein signifikanter Zusammenhang nachgewiesen werden (X2 p=0,05).
Diskussion: Auch wenn diese retrospektive Untersuchung sicher Selektionseffekten unterworfen ist, weist die Untersuchung auf einen Zusammenhang zwischen postoperativen Schmerzen und dem Risiko, eine Nachblutung zu erleiden, hin. Insofern erscheint eine Beachtung der Schmerzangaben sinnvoll, um ein individuell gesteigertes Nachblutungsrisiko frühzeitig zu detektieren.