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Jahrestagung der Vereinigung Westdeutscher Hals-Nasen-Ohren-Ärzte 2019

29.03. - 30.03.2019, Neuss

Lymphoepitheliales Karzinom an der Oberlippe – ein Fallbericht

Meeting Abstract

Vereinigung Westdeutscher HNO-Ärzte. Jahrestagung der Vereinigung Westdeutscher Hals-Nasen-Ohren-Ärzte. Neuss, 29.-30.03.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc43

doi: 10.3205/19wdhno43, urn:nbn:de:0183-19wdhno435

Published: February 6, 2019

© 2019 Breitrück et al.
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Einleitung: Lymphoepitheliale Karzinome (LEC) im Kopf-/Halsbereich werden pathologisch als undifferenziert und nicht-verhornend klassifiziert und sind häufig im Nasopharynx und den Speicheldrüsen lokalisiert. In diesem Fallbericht wird das Management eines LECs an der Haut der Oberlippe erläutert.

Anamnese und Klinik: Ein 44 jähriger Patient stellte sich postoperativ mit einem alio loco R1-resezierten LEC der Haut der Oberlippe rechts vor. Eine externe radiologische Sonographie zeigte zudem einen vergrößerten Lymphknoten retromandibulär.

Diagnostik und Therapie: Im Rahmen der Erstvorstellung in unserer Poliklinik erfolgte neben der HNO-ärztlichen Spiegeluntersuchung, welche keine pathologischen Auffälligkeiten zeigte, die Feinnadelaspirationszytologie des Lymphknotens rechts zervikal. Zudem wurde ein Staging durchgeführt. Die Ergebnisse zeigten einen unauffälligen Zytologie-Befund und keinen Hinweis auf Fernmetastasierung. Im Labor konnte zudem keine EBV-DNA nachgewiesen werden. Daraufhin führten wir die Panendoskopie zum sicheren Ausschluss eines Primarius oder Zweittumors im HNO Bereich sowie die Nachresektion der Oberlippe rechts durch. Histopathologisch zeigte sich eine R0-Resektion. Nach Besprechung des Casus in unserem interdisziplinären Tumorboard wurde die engmaschige onkologische Nachsorge empfohlen und bei T1-Status auf eine adjuvante Radiatio verzichtet. In der ersten klinischen Nachsorge zeigte sich klinisch kein Hinweis auf ein synchrones Rezidiv oder Zweitkarzinom. Die verdächtigen Lymphknoten aus dem Vorbefund zeigten sich größenregredient. Ein Kontroll-Staging 3 Monate postoperativ ergab ebenfalls einen unauffälligen Befund.

Schlussfolgerungen: Lymphoepitheliale Karzinome der Oberlippe stellen eine seltene Entität dar. Zum sicheren Ausschluss eines Primarius oder Zweittumors im Pharynx sollte eine Panendoskopie erfolgen. Die adjuvante Therapie ist abhängig vom Staging des Patienten.