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Jahrestagung der Vereinigung Westdeutscher Hals-Nasen-Ohren-Ärzte 2019

29.03. - 30.03.2019, Neuss

Seltene Differentialdiagnose einer laryngealen Raumforderung

Meeting Abstract

Vereinigung Westdeutscher HNO-Ärzte. Jahrestagung der Vereinigung Westdeutscher Hals-Nasen-Ohren-Ärzte. Neuss, 29.-30.03.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc37

doi: 10.3205/19wdhno37, urn:nbn:de:0183-19wdhno373

Published: February 6, 2019

© 2019 van Ackeren et al.
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Text

Einleitung: Inflammatorische myofibroblastische Tumore (IMT) stellen eine sehr seltene Differentialdiagnose laryngealer Raumforderungen dar. Durch den initial häufig bestehenden Neoplasieverdacht sowie die teils heteromorphe Histologie kann diese ätiologisch noch ungeklärte Tumorentität eine diagnostische Herausforderung darstellen.

Methoden: Ein 56-jähriger Patient wurde mit seit 4 Wochen bestehender Dysphagie sowie Dyspnoe in die Univ. HNO-Klinik Bochum eingewiesen.

Ergebnisse: Endoskopisch zeigte sich eine von der linken aryepiglottischen Falte ausgehende, rundliche Raumforderung unter intakter Schleimhaut. Nach Panendoskopie mit Probeentnahme ergab die Histologie einen IMT mit geringer inflammatorischer Komponente. Eine in der Literatur als Goldstandard beschriebene komplette chirurgische Resektion wurde vom Patienten abgelehnt, so dass ein Tumordebulking erfolgte. In der monatlichen Laryngoskopie zeigt sich bisher kein Größenprogress des Resttumors. Der Patient berichtet von subjektiver Symptomfreiheit.

In der Literatur werden 36 Fälle von laryngealen IMT beschrieben, wobei alle Strukturen des Larynx betroffen sein können: In 63,89 % der Fälle die Glottis, die Subglottis in 19,44 %, die Supraglottis in 11,11%.

Diskussion: Zusammenfassend stellen IMT eine seltene Differentialdiagnose laryngealer Raumforderungen dar. Aufgrund der variantenreichen Morphologie kann die histopathologische Abgrenzung gegenüber mesenchymalen Malignomen erschwert sein. Durch die extrem seltene laryngeale Manifestation und die wenigen Fallberichte kann keine allgemeingültige Prognose bezüglich lokal destruierender oder rezidivierender Verläufe abgegeben werden. Eine komplette chirurgische Resektion wird als Therapie der Wahl gesehen. Engmaschige klinische Kontrollen sind obligat.