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Jahrestagung der Vereinigung Westdeutscher Hals-Nasen-Ohren-Ärzte 2019

29.03. - 30.03.2019, Neuss

Die Prophylaxe venöser Thromboembolien nach operativen Eingriffen in der HNO-Heilkunde – Erste Ergebnisse eines neu konzipierten Algorithmus

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Oliver Kanaan - Klinik für Hals-, Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf und Halschirurgie Universitätsklinikum Essen, Universität Duisburg-Essen, Essen, Deutschland
  • Stefan Mattheis - Klinik für Hals-, Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf und Halschirurgie Universitätsklinikum Essen, Universität Duisburg-Essen, Essen, Deutschland
  • Stefan Hansen - Klinik für Hals-, Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf und Halschirurgie Universitätsklinikum Essen, Universität Duisburg-Essen, Essen, Deutschland
  • Timon Hussain - Klinik für Hals-, Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf und Halschirurgie Universitätsklinikum Essen, Universität Duisburg-Essen, Essen, Deutschland
  • Stephan Lang - Klinik für Hals-, Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf und Halschirurgie Universitätsklinikum Essen, Universität Duisburg-Essen, Essen, Deutschland
  • Benedikt Höing - Klinik für Hals-, Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf und Halschirurgie Universitätsklinikum Essen, Universität Duisburg-Essen, Essen, Deutschland

Vereinigung Westdeutscher HNO-Ärzte. Jahrestagung der Vereinigung Westdeutscher Hals-Nasen-Ohren-Ärzte. Neuss, 29.-30.03.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc32

doi: 10.3205/19wdhno32, urn:nbn:de:0183-19wdhno325

Published: February 6, 2019

© 2019 Kanaan et al.
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Text

Einleitung: 2017 veröffentlichten wir ein neues Konzept zur Thromboseprophylaxe operativ behandelter Patienten in der Kopf-Hals-Chirurgie. Ziel der aktuellen Studie ist es, anhand einer retrospektiven Analyse die Auswirkung der veränderten Indikationsstellung zu untersuchen und den neu implementierten Algorithmus zu validieren.

Methoden: Die Inzidenzen von tiefen Venenthrombosen (TVT) oder Lungenembolien (LE) sowie von Nachblutungen mit notwendigen operativen Revisionen wurden über insgesamt 36 Monate erfasst.

Die Inzidenzen vor (Gruppe I, großzügigere Gabe) und nach (Gruppe II, restriktivere Gabe) Änderung der Indikationsstellung zur Verabreichung medikamentöser Prophylaxe wurden verglichen.

Ergebnisse: Es wurden insgesamt 9276 operativ therapierte Patienten in die Studie eingeschlossen. Auf den gesamten Beobachtungszeitraum bezogen waren die kumulativen Häufigkeiten von VTE (0,0012) und operativen Revisionen aufgrund von Nachblutungen (0,014) gering.

Die Inzidenz venöser thromboembolischer Ereignisse war in Gruppe II höher (0,0016) als in Gruppe I (0,0008), dies ist jedoch nicht auf die Änderung des Algorithmus zurückzuführen. Die Inzidenzen von operativen Revisionen aufgrund von Nachblutungen waren in beiden Gruppen identisch (0,014).

Diskussion: Durch die restriktivere Gabe von medikamentösen Thromboseprophylaxe zeigte sich kein algorithmusbedingter Unterschied in der Inzidenz von thromboembolischen Ereignissen oder Nachblutungen, die einer operativen Blutstillung bedürfen. Der neu konzipierte Algorithmus stellt eine valide, kostengünstige und risikoarme Methode zur Prophylaxe venöser Thromboembolien bei Kopf-Hals-Operationen dar.