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Jahrestagung der Vereinigung Westdeutscher Hals-Nasen-Ohren-Ärzte 2019

29.03. - 30.03.2019, Neuss

Ein Kopf-Hals-Tumormodell zur Untersuchung der Neutrophilen-T-Zell-Interaktion in Tumor-drainierenden Lymphknoten

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Timon Hussain - Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde der Universität Essen, Essen, Deutschland
  • Shrareh Bordbari - Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde der Universität Essen, Essen, Deutschland
  • Stephan Lang - Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde der Universität Essen, Essen, Deutschland
  • Jadwiga Jablonska - Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde der Universität Essen, Essen, Deutschland

Vereinigung Westdeutscher HNO-Ärzte. Jahrestagung der Vereinigung Westdeutscher Hals-Nasen-Ohren-Ärzte. Neuss, 29.-30.03.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc17

doi: 10.3205/19wdhno17, urn:nbn:de:0183-19wdhno173

Published: February 6, 2019

© 2019 Hussain et al.
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Text

Einleitung: Neutrophile Granulozyten können im Tumormilieu pro- oder anti-tumoral wirken. Zytokine beeinflussen die pro- oder anti-tumorale Ausrichtung; eine Stimulation durch Interferon (IFN) führt dazu, dass Neutrophile anti-tumoral wirken, indem sie T-Zellen zur Tumorabwehr stimulieren. Während Untersuchungen im unmittelbaren Tumormilieu vorliegen, gibt es keine Erkenntnisse zur Aktivität Neutrophiler in Tumor-drainierenden Lymphknoten (LK). Diese sind die ersten Metastasierungsstationen von Kopf-Hals-Tumoren und von hoher prognostischer und therapeutischer Bedeutung. In einem in vivo-Modell sollten in dieser Studie erste Erkenntnisse gewonnen werden.

Methoden: Tumor-assoziierte LK wurden in einem Kopf-Hals-Tumor-Mausmodell in vivo mittels 2-Photonen-Mikroskopie untersucht. Im verwendeten Catchup-Mausmodell sind Neutrophile durch genetische Modifizierung Fluoreszenz-markiert, zusätzlich wurden T-Zellen durch i.v.-Applikation eines Fluoreszenz-markierten Antikörpers dargestellt. Hierdurch wurde eine in vivo-Analyse der Zell-Interaktionen ermöglicht. Um Hinweise auf eine möglich IFN-stimulierte, anti-tumorale Aktivierung der Neutrophilen in Lymphknoten zu erhalten, wurden IFN-Rezeptor defiziente Mäuse (pro-tumorales Milieu) mit Wildtyp-Mäusen verglichen, zudem Tumor-tragende mit nicht-Tumor-tragenden.

Ergebnisse: Insgesamt waren in Tumor-tragenden Mäusen in Tumor-drainierenden LK mehr Neutrophile nachweisbar, als in nicht-Tumor-tragenden. In Wildtyp-Mäusen war eine signifikant höhere Anzahl an Neutrophilen-T-Zell-Interaktionen nachweisbar, als in IFN-defizienten.

Diskussion: Die Ergebnisse deuten auf eine vermehrte immunologische Aktivierung in Tumor-drainierenden LK hin. Durch IFN wird eine vermehrte Neutrophilen-T-Zell-Interaktion vermittelt, was auf eine anti-tumorale Aktivität Neutrophiler in den LK schließen lässt. Hierdurch werden potentiell Perspektiven für neue Therapieansätze eröffnet.