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Jahrestagung der Vereinigung Westdeutscher Hals-Nasen-Ohren-Ärzte 2019

29.03. - 30.03.2019, Neuss

Endoskopisch geführte Mittelohrchirurgie (EES) – eine wirkliche Alternative zur mikroskopischen Technik?

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Alessandro Bozzato - HNO Universitätsklinkum des Saarlandes, Homburg, Deutschland
  • Veronika Scheuer - HNO Universitätsklinkum des Saarlandes, Homburg, Deutschland
  • Bernhard Schick - HNO Universitätsklinkum des Saarlandes, Homburg, Deutschland

Vereinigung Westdeutscher HNO-Ärzte. Jahrestagung der Vereinigung Westdeutscher Hals-Nasen-Ohren-Ärzte. Neuss, 29.-30.03.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc02

doi: 10.3205/19wdhno02, urn:nbn:de:0183-19wdhno023

Published: February 6, 2019

© 2019 Bozzato et al.
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Einleitung: Weltweit wird zunehmend von der endoskopisch geführten Mittelohrchirurgie berichtet, deren Wurzeln in den späten 80er Jahren liegen. Neben vielen Zentren, die das Endoskop inspektorisch punktuell einsetzen, berichten Anwender der EES von regelmäßigen komplett endoskopisch geführten Mittelohreingriffen mit den Vorteilen einer geringeren Invasivität, erweiterter Übersicht bei gleicher OP-Dauer bei gleicher Ergebnisqualität [1].

Methoden: Anhand eines Patientenkollektivs von über 100 Patienten werden die eigenen Erfahrungen und Ergebnisse bei der Etablierung der endoskopischen Mittelohrchirurgie (komplett endoskopisch und kombiniert mikroskopisch) dargestellt. Der Einsatz der endoskopischen Ohrchirurgietechnik(en) bei chronischer Otitis media mit Trommelfelldefekt(en), Cholesteatomen und Tympanoskopien wird mit Hilfe von Beispielen und intraoperativen Videosequenzen dargestellt und diskutiert.

Ergebnisse: Sowohl bei der Cholesteatomchirurgie, Second look-Situationen, bei der Erkrankung der chronischen Otitis media, als auch der Trommelfellrekonstruktion hat sich die einhändig(e) am Monitor durchgeführte EES in unseren Händen als eine wertvolle Erweiterung der bestehenden OP Techniken gezeigt. Besonders bei Verwendung von gewinkelten Optiken im Epitympanon, retrotympanal und antral gestattet die endoskopische Vorgehensweise eine gesteigerte Übersicht und ermöglicht ein weniger invasiveres Vorgehen. Auch kombinierte Techniken von retroaurikulär und transkanalär bzw. endaural ermöglichen in Cholesteatomfällen weniger destruktiv vorzugehen. Nachteilig zu sehen sind die Lernkurve des Operateurs und die Vertrautheit mit dem einhändigen Operieren, inkl. der Bohrarbeiten und Prothesenplatzierung (Abbildung 1 [Abb. 1]). Die Einteilung der Arbeitsgruppe aus Harvard [2] bietet eine gute praktische Klassifikation der anteiligen Verwendung des Endoskops.

Diskussion: Neben der Lernkurve des Anwenders müssen die Grenzen des Einsatzes der Endoskopie bei alleiniger Vernwendung bekannt sein. Zusammen mit den technischen Entwicklungen der hochauflösenden Endoskopkammeras, des Piezobohrers und von Instrumenten mit simultaner Saugeinrichtungen stellt die endoskopische Mittelohrchirurgie eine wertvolle Ergänzung der operativen Möglichkeiten der Otobasis dar.


Literatur

1.
Kiringoda R, Kozin ED, Lee DJ. Outcomes in Endoscopic Ear Surgery. Otolaryngol Clin North Am. 2016 Oct;49(5):1271-90. DOI: 10.1016/j.otc.2016.05.008 External link
2.
Cohen MS, Basonbul RA, Barber SR, Kozin ED, Rivas AC, Lee DJ. Development and validation of an endoscopic ear surgery classification system. Laryngoscope. 2018 Apr;128(4):967-70. DOI: 10.1002/lary.26802 External link