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Retrospektive multizentrische Auswertung der technischen Erfolgsrate des Endoskopischen Helix-Tacking-Systems zum Defektverschluss im Gastrointestinaltrakt
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Published: | May 30, 2025 |
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Einleitung: Eine bedeutende Herausforderung in der interventionellen Endoskopie besteht in der Behandlung und dem Management von Wunden und Defekten. Die prophylaktische Defektverschließung ist entscheidend, um das Risiko von Blutungen und sekundären Perforationen zu verringern, während die Behandlung von Fisteln und Perforationen sowohl technisch als auch klinisch anspruchsvoll bleibt. Für den Verschluss von Defekten und Perforationen hat das Helix-Tacking-System (X-Tack) kürzlich die CE-Zulassung erhalten. Das primäre Ziel dieser Studie ist die Bewertung der technischen Erfolgsrate des X-Tack-Systems für den Defektverschluss im Gastrointestinaltrakt.
Methodik: In diese Studie wurden Defekte einbezogen, die an drei deutschen Endoskopiezentren mit dem X-Tack-System behandelt wurden. Das primäre Ziel war die technische Erfolgsrate, definiert als vollständiger Verschluss der Läsion. Sekundäre Ziele waren die klinische Erfolgsrate und die Komplikationsrate.
Ergebnisse: Zwischen Januar und November 2024 wurden 19 Patienten an drei Zentren in Deutschland mit dem X-Tack-System behandelt und in die Studie eingeschlossen. Die behandelten Fälle umfassten: 4 Wundläsionen nach endoskopischer Mukosaresektion (EMR), 5 nach endoskopischer Submukosadissektion (ESD), 1 nach Endoskopischer Intermuskulärer Dissektion (EID), 1 kolokutane Fistel, 1 ösophagotracheale Fistel, 1 duodenale Fistel, 1 Fistel im Magen, 1 Perforation nach ESD im Magen, 1 Vollwandresektion im Rektum sowie 3 Hartmannstumpf- bzw. Anastomoseninsuffizienzen nach Rektumresektion. Die technische Erfolgsrate betrug 95% (18/19), die Komplikationsrate lag bei 0%, die klinische Erfolgsrate beim Verschluss von post-EMR/ESD-Defekten betrug 100%, und bei Fisteln sowie Anastomosen-/Stumpfinsuffizienzen 14,2% (1/7).
Schlussfolgerung: Das X-Tack-System zeigt eine hohe technische Erfolgsrate ohne Komplikationen. Der klinische Erfolg hängt jedoch von der Auswahl der Läsion ab. Insbesondere frische Resektionsdefekte nach EMR oder ESD sind mit einem anhaltenden klinischen Erfolg assoziiert. Weitere prospektive Daten, beispielsweise in Form eines Registers, sind erforderlich, um neue Verschlusstechniken im GIT besser zu evaluieren.