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Viszeralmedizin NRW 2025
191. Jahrestagung der Niederrheinisch-Westfälischen Gesellschaft für Chirurgie, 33. Jahrestagung der Gesellschaft für Gastroenterologie in Nordrhein-Westfalen

12.06. - 13.06.2025, Essen

Unterwasser- vs. konventionelle endoskopische Submukosadissektion: Retrospektive Analyse aus einem deutschen High-Volume-Zentrum

Meeting Abstract

  • Mousa Ayoub - St. Josef Hospital der Ruhr-Universität Bochum, Bochum, Deutschland
  • Sandra Nagl - Universitätsklinikum Augsburg, Augsburg, Deutschland
  • Christoph Römmele - Universitätsklinikum Augsburg, Augsburg, Deutschland
  • Helmut Messmann - Universitätsklinikum Augsburg, Augsburg, Deutschland
  • presenting/speaker Alanna Ebigbo - St. Josef Hospital der Ruhr-Universität Bochum, Bochum, Deutschland

Viszeralmedizin NRW 2025. 191. Jahrestagung der Niederrheinisch-Westfälischen Gesellschaft für Chirurgie, 33. Jahrestagung der Gesellschaft für Gastroenterologie. Essen, 12.-13.06.2025. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2025. Doc69

doi: 10.3205/25vzmnrw69, urn:nbn:de:0183-25vzmnrw690

Published: May 30, 2025

© 2025 Ayoub et al.
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Text

Einleitung: Die endoskopische Submukosa Dissektion (ESD) ist mittlerweile eine etablierte Methode für die Abtragung früher Neoplasien im Gastrointestinaltrakt (GIT). Eine Weiterentwicklung der ESD ist die sogenannte Saline-Immersion Therapeutic Endoscopy (SITE) bei der die Abtragung der Läsion unter isotoner Kochsalzlösung durchgeführt wird. Mögliche Vorteile sind der zügigere Eintritt in die Submukosa sowie die geringere intraprozedurale Komplikationsrate, insbesondere Blutungen in die Submukosa. Primäres Ziel dieser retrospektiven, single-center Analyse war es, die Effektivität und Sicherheit der uESD mit der konventionellen ESD (cESD) zu vergleichen.

Methodik: In einer retrospektiven Analyse wurden die Daten von 72 Patienten ausgewertet, die entweder eine uESD (n=36) oder eine cESD (n=36) erhielten. Für das Vergleichskollektiv (cESD) wurden Läsionen mit ähnlicher Lokalisation und vergleichbarer Größe eingeschlossen. Die Validierung der Auswahl der Läsionen erfolgte mittels Propensity Score Matching (PSM). Behandlungszeit, Komplikationsrate, En-Bloc-Resektionsrate, R0-Resektionsrate und Rezidivrate wurden verglichen.

Ergebnisse: Die mediane Läsionsgröße betrug 40 × 30 mm für uESD und 45 × 30 mm für cESD (p = 0.653). Die mediane Untersuchungszeit war vergleichbar (uESD: 77 Minuten, cESD: 75 Minuten, p = 0.088). Die en-bloc-Resektionsrate lag in beiden Gruppen bei 100%, und die R0-Resektionsrate betrug 94,4% (uESD) vs. 91,7% (cESD). Die Komplikationsrate (Blutung, Perforation oder Post-ESD Striktur) war gering (uESD: 2,8%, cESD: 5,6%) ohne Unterschiede zwischen den beiden Gruppen (p = 1.000).

Zusammenfassung: Die Unterwasser-ESD ist eine ebenso effektive und sichere Methode wie die konventionelle ESD. Beide Techniken erzielen hohe technische und klinische Erfolgsraten bei niedrigen Komplikationsraten. Die uESD bietet eine vielversprechende Alternative zur cESD, insbesondere in erfahrenen Händen. In weitere Untersuchungen möchten wir die intraoperativen Komplikationen, wie Blutungen oder sog. muscle injury im Vergleich auswerten.