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Viszeralmedizin NRW 2025
191. Jahrestagung der Niederrheinisch-Westfälischen Gesellschaft für Chirurgie, 33. Jahrestagung der Gesellschaft für Gastroenterologie in Nordrhein-Westfalen

12.06. - 13.06.2025, Essen

Lebertransplantation nach COR-Maschinenperfusion in der klinischen Anwendung

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Janine Scholz - Universitätsklinikum Essen, Essen, Deutschland
  • Laura Mazilescu - Universitätsklinikum Essen, Essen, Deutschland
  • Sandra Swoboda - Universitätsklinikum Essen, Essen, Deutschland
  • Peter Dancs - Universitätsklinikum Essen, Essen, Deutschland
  • Dieter Hoyer - Universitätsklinikum Essen, Essen, Deutschland
  • Sven Lang - Universitätsklinikum Essen, Essen, Deutschland
  • Ulf Neumann - Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Kinder- und Transplantationschirurgie, Universitätsklinikum RWTH Aachen, Aachen, Deutschland
  • Sonia Radünz - Universitätsklinikum Essen, Essen, Deutschland

Viszeralmedizin NRW 2025. 191. Jahrestagung der Niederrheinisch-Westfälischen Gesellschaft für Chirurgie, 33. Jahrestagung der Gesellschaft für Gastroenterologie. Essen, 12.-13.06.2025. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2025. Doc55

doi: 10.3205/25vzmnrw55, urn:nbn:de:0183-25vzmnrw550

Published: May 30, 2025

© 2025 Scholz et al.
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Text

Einleitung: Mittlerweile wird die Maschinenperfusion zur Organkonservierung bei Lebertransplantation immer häufiger eingesetzt, um dem Ischämie-Reperfusionsschäden (IRI), insbesondere in Zeiten suboptimaler Spenderorgane, zu begegnen. Die kontrolliert-oxygenierte Wiedererwärmung (COR) hatte in kleineren Studie gezeigt, dass hierunter diese IRI effektiv abgemildert werden können.

Material und Methoden: Von Juli 2022 bis Mai 2024 wurden in unserem Zentrum 46 Lebertransplantation von Organen mit erweiterten Spenderkriterien nach COR-Maschinenperfusion durchgeführt. Die Transplantationsergebnisse wurden mit den Transplantationen von Standard-Organen nach statischer Kaltlagerung (static Cold storage, SCS; n=35) aus dem gleichen Zeitraum verglichen.

Ergebnisse: Empfänger und Spender waren in ihren klinischen und demographischen Ausgangsparametern vergleichbar. Die Kaltischämiezeit war in der COR-Gruppe signifikant niedriger (05h 56min vs. 07h 49min, p <0.0001). Am Operationstag waren die GOT-Werte nach COR-Maschinenperfusion signifikant niedriger (536 IU/mL vs. 1116 IU/mL, p=0.0017), jedoch bestand kein signifikanter Unterschied in den postoperativen Peak-GOT-Werten (COR-Gruppe 707 IU/mL vs. SCS-Gruppe 1229 IU/mL, p=0.1496) oder in der Häufigkeit einer frühen Transplantatdysfunktion (COR-Gruppe 26.1% vs. SCS-Gruppe 22.8%, p=0.7993). Dauer des Aufenthaltes auf der Intensivstation und im Krankenhaus insgesamt waren vergleichbar wie auch das Patienten-Überleben.

Schlussfolgerung: Die COR-Maschinenperfusion ist auch für den klinischen Alltag effektiv einsetzbar. Die Verwendung von Transplantatorganen mit erweiterten Spenderkriterien führt unter Nutzung der COR-Maschinenperfusion auch im klinischen Alltag zu vergleichbaren Ergebnissen wie nach Transplantation von Standard-Organen. Vergleichende Studien zu anderen Formen der Maschinenperfusion sollten in der Zukunft folgen.