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Viszeralmedizin NRW 2025
191. Jahrestagung der Niederrheinisch-Westfälischen Gesellschaft für Chirurgie, 33. Jahrestagung der Gesellschaft für Gastroenterologie in Nordrhein-Westfalen

12.06. - 13.06.2025, Essen

Zufriedener Nachwuchs in der Chirurgie – was sind die Probleme und gibt es überhaupt noch Positiv-Beispiele?

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Aline Schmitz - Evangelisches Krankenhaus Kalk, Köln, Deutschland

Viszeralmedizin NRW 2025. 191. Jahrestagung der Niederrheinisch-Westfälischen Gesellschaft für Chirurgie, 33. Jahrestagung der Gesellschaft für Gastroenterologie. Essen, 12.-13.06.2025. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2025. Doc54

doi: 10.3205/25vzmnrw54, urn:nbn:de:0183-25vzmnrw549

Published: May 30, 2025

© 2025 Schmitz.
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In den letzten Jahren ist ein wachsendes Problem des fehlenden Nachwuchses in der Chirurgie zu beobachten. Viele junge Mediziner entscheiden sich zunehmend gegen eine Karriere in diesem Bereich, oftmals aufgrund der hohen Belastungen, der langen Arbeitszeiten und der emotionalen Anforderungen. Es stellt sich also die Frage, wie können wir diesen neuen Ansprüchen gerecht werden und können wir Strukturen schaffen in denen wir auch der Generation- Y die Chirurgie schmackhaft machen? Zunächst sollte dafür der Status Quo erhoben werden.

Wir führten eine Umfrage zur Zufriedenheit in der Chirurgie durch und werteten insgesamt 118 Antworten von Kolleg:innen aus NRW, die sich in der Facharztausbildung in einem chirurgischen Fach befanden. Als wichtigste Priorität vor und während der Ausbildung sahen die Teilnehmenden eine strukturierte Weiterbildung, ein nettes Kollegium, Einsätze im OP und die Wertschätzung ihrer Arbeit. Auf Nachfrage, in welchem Punkt sie in ihrer bisherigen Ausbildung am meisten enttäuscht wurden, nannten 40% die strukturierte Weiterbildung, 16% Prozent das Einhalten der Arbeitszeiten, 14% die Wertschätzung ihrer Arbeit und 10% Einsätze im OP.

Auf die Frage, ob sie bereits einmal über einen Stellenwechsel nachgedacht hatten, antworteten 82% mit Ja.

In einer Umfrage aus unserer eigenen Abteilung, zeigte sich jedoch ein deutlich positiveres Bild. Nur 10% hatten über einen Stellenwechsel in ihrer bisherigen Ausbildung nachgedacht.

Wie kann es also zu einer so hohen positiven Diskrepanz kommen?

Der Schlüssel liegt meiner Meinung nach im Vor- und Ausleben von Mentorship. Mentorship in der Chirurgie hat einen maßgeblichen Einfluss auf die eigene berufliche Entwicklung und den Erhalt der Motivation.

Als Führungskraft die Fähigkeit zu haben unterschiedliche Mitarbeiter zu fördern und ihnen neue Wege der Weiterbildung zu ermöglichen, durch zum Beispiel neue Rotationen in andere Krankenhäuser, sind bedeutend wichtig um angehende Fachärzte in der Chirurgie zu binden.

Diese Meinung kann ich vertreten, als eine Weiterbildungsassistentin im 5. Jahr in der Viszeralchirurgie, die ihren Beruf liebt und höchstmotiviert ist angehende Ärzte von diesem Fach zu begeistern. Im Thema Nachwuchsarbeit kommen sollten diejenigen zu Wort, die am nähesten dran sind. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir gegen das Nachwuchsproblem in der Chirurgie arbeiten können, insbesondere aufgrund meiner eigenen positiven Erfahrungen an meinem Haus. Dieser Vortrag soll die Konversation aufrecht erhalten zwischen „Alter“ und „neuer“ Generation und ein Beispiel dafür aufzeigen, dass man sich sehr wohl von alten Gepflogenheiten weiterentwickeln kann in der Ausbildung neuer Chirurg:innen.