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Viszeralmedizin NRW 2025
191. Jahrestagung der Niederrheinisch-Westfälischen Gesellschaft für Chirurgie, 33. Jahrestagung der Gesellschaft für Gastroenterologie in Nordrhein-Westfalen

12.06. - 13.06.2025, Essen

Multizentrische Analyse postoperativer Komplikationen nach Resektion intrahepatischer Cholangiokarzinome in ≥ 80-jährigen Patient:innen – rechtfertigt der Nutzen das Risiko?

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Clara Weigle - Klinik Für Allgemein-, Viszeral-, Kinder- und Transplantationschirurgie, Uniklinik RWTH Aachen, Aachen, Deutschland; Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Deutschland
  • Franziska Meister - Klinik Für Allgemein-, Viszeral-, Kinder- und Transplantationschirurgie, Uniklinik RWTH Aachen, Aachen, Deutschland
  • Bengt Wiemann - Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Deutschland
  • Philipp Tessmer - Klinik Für Allgemein-, Viszeral-, Kinder- und Transplantationschirurgie, Uniklinik RWTH Aachen, Aachen, Deutschland; Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Deutschland
  • Florian Vondran - Klinik Für Allgemein-, Viszeral-, Kinder- und Transplantationschirurgie, Uniklinik RWTH Aachen, Aachen, Deutschland; Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Deutschland
  • Felix Oldhafer - Klinik Für Allgemein-, Viszeral-, Kinder- und Transplantationschirurgie, Uniklinik RWTH Aachen, Aachen, Deutschland; Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Deutschland
  • Oliver Beetz - Klinik Für Allgemein-, Viszeral-, Kinder- und Transplantationschirurgie, Uniklinik RWTH Aachen, Aachen, Deutschland; Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Deutschland

Viszeralmedizin NRW 2025. 191. Jahrestagung der Niederrheinisch-Westfälischen Gesellschaft für Chirurgie, 33. Jahrestagung der Gesellschaft für Gastroenterologie. Essen, 12.-13.06.2025. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2025. Doc43

doi: 10.3205/25vzmnrw43, urn:nbn:de:0183-25vzmnrw437

Published: May 30, 2025

© 2025 Weigle et al.
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Text

Einleitung: Trotz der Weiterentwicklung adjuvanter Therapien mit vielversprechenden Ergebnissen wie jüngst durch die Einführung von Durvalumab gezeigt wurde, ist in Bezug auf das intrahepatische Cholangiokarzinom (iCC) die Resektion unverändert die einzig kurative Behandlungsstrategie. In einer zunehmend alternden Gesellschaft stellt sich die Frage, inwiefern alte Patient:innen von der primären Tumorresektion onkologisch profitieren, insbesondere vor dem Hintergrund des hohen perioperativen Risikos.

Methodik: Wir analysierten retrospektiv 460 Patient:innen, welche eine Resektion eines histologisch gesichtern iCC in dem Zeitraum von Februar 1996 bis Dezember 2022 in der Medizinischen Hochschule Hannover und in dem Zeitraum von Mai 2006 bis Januar 2024 in der Uniklinik RWTH Aachen erhielten. Patient:innen mit Gallenblasenkarzinom, Mischtumoren, Rezidiv-Tumoren oder perihilären Tumoren wurden exkludiert.

Ergebnisse: Von den 460 analysierten Fällen schlossen wir 27 Patient:innen mit einem medianen Alter von 82 (80–87) Jahren in unsere Subgruppenanalyse ein. Die präoperativen Laborwerte deuteten darauf hin, dass überdurchschnittlich gesunde ≥ 80-jährige Patient:innen mit laborchemisch adäqater Leberfunktion normwertiger Gerinnung, niedrigen Transaminasen und Bilirubin selektioniert wurden. Zudem wurden überwiegend Patient:innen mit niedrigem T-Stadium (T1a in 33,3% (N=9) und T1b in 37,0% (N=10)) einer Resektion unterzogen. Dennoch erfolgte in 70,4% (N=19) der Fälle eine Major-Hepatektomie von mindestens drei Segmenten, in 25,9% (N=7) erfolgte sogar eine erweiterte Hemihepatektomie. Die mediane OP Dauer betrug 148,5 min. In zwei Fällen wurde ein minimalinvasiver Ansatz gewählt. Eine Lymphadenektomie erfolgte in 77,8% (N=21) der Fälle. Postoperativ traten in 9 Fällen (33.2%) Komplikationen ≥ Clavien Dindo 3a auf, ein Patient verstarb innerhalb des Krankenhausaufenthaltes.

Schlussfolgerung: Aus unseren Daten geht hervor, dass bei entsprechender Selektion im Rahmen der Indikationsstellung eine Resektion auch bei ≥ 80-Jährigen sicher möglich und onkologisch als einzig kurative Therapie sinnvoll ist. Insbesondere die Implementierung der minimalinvasiven Leberchirurgie trägt dazu bei, die operative Therapie zunehmend auch für ältere und vorerkrankte Patient:innen sicher zu ermöglichen.