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Einfluss einer präoperativen Protonenpumpen Inhibitor Therapie auf die Insuffizienzrate nach Ösophagusresektion
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Published: | May 30, 2025 |
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Hintergrund: Protonenpumpen Inhibitoren (PPIs) sind eine wichtige Substanzgruppe für die Behandlung der gastroösophagealen Refluxerkrankung, von gastroösophagealen Ulzera oder der Vorbeugung von Stress-Ulzera nach größeren Operationen. Dennoch wurden verschiedene Nebenwirkungen wie eine Hemmung der Magenentleerung oder Veränderungen der Magenschleimhaut gezeigt. In dieser retrospektiven Studie soll daher der Einfluss einer präoperativen PPI-Therapie auf die Insuffizienzrate nach Ösophagusresektion untersucht werden.
Material und Methodik: Es wurde eine retrospektive, monozentrische Datenanalyse aller Patienten durchgeführt, bei denen im Zeitraum vom Januar 2016 bis November 2024 eine Ösophagusresektion mit Rekonstruktion durch einen Magenschlauch vorgenommen wurde. Es wurden eine präoperative PPI-Therapie, vorbekannte Komorbiditäten, postoperative, histopathologische Befunde und operationstechnische Aspekte erhoben. Anschließend wurden die Patienten mit und ohne präoperative PPI-Therapie hinsichtlich der Insuffizienzrate und der Rate postoperativer Komplikationen verglichen. Zuletzt wurde eine multivariate, logistische Regressionsanalyse aller Variablen und des Auftretens einer Anastomoseninsuffizienz berechnet.
Ergebnisse: Es konnten 229 Patienten in die Studie eingeschlossen werden von denen 129 Patienten präoperativ PPIs einnahmen. Der gruppenweise Vergleich ergab eine signifikant höhere Rate an Anastomoseninsuffizienzen und postoperativer Komplikationen von Patienten mit präoperativer PPI-Therapie im Vergleich zu Patienten ohne präoperative PPI-Therapie. Die multivariate, logistische Regressionsanalyse belegte ein 2,5-fach erhöhtes Risiko für eine Anastomoseninsuffizienz von Patienten mit präoperativer PPI-Therapie im Vergleich zu Patienten ohne präoperative PPI-Therapie.
Schlussfolgerung: Eine präoperative PPI-Therapie könnte ein beeinflussbarer Risikofaktor für das Auftreten einer Anastomoseninsuffizienz nach Ösophagusresektion sein. Die Ergebnisse sollten in einer prospektiven, randomisierten Studie weiter überprüft werden.