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Viszeralmedizin NRW 2025
191. Jahrestagung der Niederrheinisch-Westfälischen Gesellschaft für Chirurgie, 33. Jahrestagung der Gesellschaft für Gastroenterologie in Nordrhein-Westfalen

12.06. - 13.06.2025, Essen

Ist die präoperative Bariumschluck-Fluoroskopie in der bariatrischen Revisions- und REDO-Chirurgie unverzichtbar?

Meeting Abstract

  • Cédric R. D. Demtröder - St. Martinus Krankenhaus Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
  • presenting/speaker Julius Oberbrinkmann - St. Martinus Krankenhaus Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
  • Peter Kirchmeyer - St. Martinus Krankenhaus Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
  • Hülya Agarius - St. Martinus Krankenhaus Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
  • Dan Wu - St. Martinus Krankenhaus Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
  • Urs Pabst-Giger - Fliedner Fachhochschule Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
  • Dmitrij Dajchin - St. Martinus Krankenhaus Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland

Viszeralmedizin NRW 2025. 191. Jahrestagung der Niederrheinisch-Westfälischen Gesellschaft für Chirurgie, 33. Jahrestagung der Gesellschaft für Gastroenterologie. Essen, 12.-13.06.2025. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2025. Doc29

doi: 10.3205/25vzmnrw29, urn:nbn:de:0183-25vzmnrw298

Published: May 30, 2025

© 2025 Demtröder et al.
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Text

Hintergrund: Revisions- und REDO- Operationen sind bei Patienten, die eine bariatrische Chirurgie durchlaufen haben, häufig. Derzeit werden bis zu 30% der Patienten nach einer Schlauchmagenbildung (SG) und bis zu 20% der Patienten nach einem Roux-en-Y-Magenbypass (RYGB) revidiert. Die Hauptindikationen sind Gewichtszunahme, Sodbrennen und Reflux, Dysphagie und Dumping. Dieses Beschwerdebild operativ zu beantworten ist komplex und stellt einen entsprechenden hohen Anspruch an den Revisionschirurgen. Die Gastroskopie ist ein wichtiges diagnostisches Instrument zur Identifizierung anatomischer und funktioneller Probleme. Sie weist jedoch methodische Schwächen auf und kann bestimmte Situationen, die für die Wahl der zweiten Intervention entscheidend sind, nicht angemessen darstellen. Hier ist die Bariumschluckuntersuchung unerlässlich.

Methoden: An einem Exzellenzzentrum für Adipositas- und metabolische Chirurgie wurde eine retrospektive Analyse von prospektiv erhobenen Daten zwischen November 2023 und November 2024 durchgeführt. Zu den erhobenen Daten gehörten die Erfassung von anthropometrischen Daten, Komorbiditäten, Beschwerden, die Barium-Durchleuchtung, Endoskopien, frühere bariatrische Operationen und operative Verläufe.

Ergebnisse: In 80 Fällen wurde die Bariumschluckuntersuchung und in 61 Fällen zusätzlich Endoskopien durchgeführt. Bei den REDO- und Revisionsoperationen handelte es sich in 58,4% der Fälle um Operationen nach SG, in 27,3% nach RYGB, in 5,2% nach anderen primären Verfahren und in 9,1% um Fälle nach Revisionsoperationen wie SASJ, RYGB nach einem SG- oder Mini-Magenbypass (MGB) oder sekundär bandaugmentierten Verfahren. Sensitivität und Spezifität wurden für folgende funktionelle und anatomische Bedingungen bestimmt: Reflux: Sensitivität 86,4%, Spezifität 83,6%; Hiatushernie: Sensitivität 90,6%, Spezifität 100%; Dilatation des Schlauchmagens oder Magenpouchs: Sensitivität 95,5%, Spezifität 90,6%; Erweiterte Anastomose: Sensitivität 100%, Spezifität 93,3%; Dumping: Sensitivität 100%, Spezifität 100%. Auf eine mit erhöhter Strahlenbelastung vergesellschafte CT-Untersuchung konnte in allen Fällen verzichtet werden. Es wurde festgestellt, dass die Sensitivität und Spezifität der Bariumschluck-Fluoroskopie der Gastroskopie überlegen sind. Beide Verfahren zusammen erreichten jedoch eine Sensitivität und Spezifität von 100%.

Schlussfolgerung: Die routinemäßige präoperative Bariumschluckuntersuchung bietet einen erheblichen Vorteil zur Diagnosestellung postbariatrischer Beschwerden und abgeleiteten Verfahrenswahl in der bariatrischen Revisionschirurgie.