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Viszeralmedizin NRW 2025
191. Jahrestagung der Niederrheinisch-Westfälischen Gesellschaft für Chirurgie, 33. Jahrestagung der Gesellschaft für Gastroenterologie in Nordrhein-Westfalen

12.06. - 13.06.2025, Essen

Standardisierte Minimal invasive Hybrid-Ösophagektomie führt zu sicheren Anastomosen und zu niedriger Morbidität sowie Mortalität

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Martin Hemmerich - Contilia Zentrum für Speiseröhrenerkrankungen, Elisabeth Krankenhaus, Essen, Deutschland
  • Stefanie Albert - Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Unfallchirurgie, Elisabeth Krankenhaus, Essen, Deutschland
  • Lisa Feld - Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Unfallchirurgie, Elisabeth Krankenhaus, Essen, Deutschland
  • Christin Lenk - Klinik für Anästhesie, Operative Intensivmedizin und Schmerztherapie, Elisabeth Krankenhaus, Essen, Deutschland
  • Claus Steuernagel - Klinik für Anästhesie, Operative Intensivmedizin und Schmerztherapie, Elisabeth Krankenhaus, Essen, Deutschland
  • David Albers - Klinik für Innere Medizin und Gastroenterologie, Elisabeth Krankenhaus, Essen, Deutschland
  • Peter M. Markus - Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Unfallchirurgie, Elisabeth Krankenhaus, Essen, Deutschland
  • Arnulf H. Hölscher - Contilia Zentrum für Speiseröhrenerkrankungen, Elisabeth Krankenhaus, Essen, Deutschland

Viszeralmedizin NRW 2025. 191. Jahrestagung der Niederrheinisch-Westfälischen Gesellschaft für Chirurgie, 33. Jahrestagung der Gesellschaft für Gastroenterologie. Essen, 12.-13.06.2025. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2025. Doc28

doi: 10.3205/25vzmnrw28, urn:nbn:de:0183-25vzmnrw287

Published: May 30, 2025

© 2025 Hemmerich et al.
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Wesentliche Charakteristika unserer Technik der Chirurgie des Ösophaguskarzinoms sind präoperative endoskopische Pylorusdilatation, thorakaler Periduralkatheter bzw. Patientenkontrollierte Analgesie (PCA), laparoskopische Gastrolyse, rechtsseitige transthorakale en bloc Ösophagektomie, hoch intrathorakale Ösophagogastrostomie mit 28er Circularstapler, Omentum majus Plastik und Hiatoplastik.

Vom 1.1.2019 bis 30.9.2024 haben wir mit 2 Operateuren 162 Ösophagektomien durchgeführt.

Die onkologischen und operationstechnischen Merkmale waren:

Adenokarzinome 75,9%, Plattenepithelkarzinome 22,2%, sonstige Tumoren 1,2%, keine Tumorerkrankung 1,2%. Lebermetastasen lagen bei einem Patienten vor, der aufgrund einer therapierefraktären Tumorblutung unter Chemotherapie ösophagektomiert wurde. Die klinischen Tumorstadien waren: cT3 63,1%, cT2 22,7%, cT1 13,5%. Eine neoadjuvante Therapie erfolgte bei 75% (FLOT 48%/ CROSS 27%). Minimal invasive Hybrid Ösophagektomie n=144, offen n=10, minimal invasive Hybrid-Salvageoperation n=6, Coloninterponat n=2. Im Durchschnitt wurden 34 Lymphknoten entfernt (Range: 4- 78). Bei 37% der Patienten bestand ein Lymphknotenbefall. Eine R0 Resektion wurde bei 98,7% erreicht. 13% der Patienten hatten eine histologische Komplettremission nach neoadjuvanter Therapie. Eine Erythrozytentransfusion wurde bei 1% der Patienten präoperativ, bei 7% perioperativ und 11% ab dem 2. postoperativen Tag durchgeführt.

Es traten 3 Anastomosenleckagen (1,8%) auf, alle 3 intrathorakal an der Ösophagogastrostomie. Eine oberflächliche Leckage wurde im Rahmen einer ÖGD bei funktioneller Pylorusstenose festgestellt und war ohne klinische Relevanz. Diese heilte ohne spezifische Therapie aus. Eine Leckage der Ösophagogastrostomie wurde initial mit einem Stent therapiert, worunter es nach Stentdislokation mit Lagekorrektur zu einer Fistelbildung in den rechten Hauptbronchus kam. Trotz Konversion zur endoskopischen Vakuumschwamm- Therapie mit Stenteinlage in das Bronchialsystem kam es zu einem septischen Multiorganversagen mit konsekutivem Exitus letalis. Eine gedeckte Spätinsuffizienz der Ösophagogastrostomie fiel 3 Monate postoperativ auf und verschloss sich unter endoskopischer Vakuumschwamm- Therapie. Weitere Komplikationen waren funktioneller Pylorospasmus 12,3%, Pneumonie 10%, Wundinfektion 3,7%, Nachblutung 0,6% und Chylothorax 1,9%. Die 30- bzw. 90-Tage Mortalität betrug 1,9% bzw. 2,5%.

Die Dauer des postoperativen Aufenthalts lag durchschnittlich bei 18 Tagen (Range: 9–69 Tage).

Die standardisierte Hybrid- Ösophagektomie hat eine geringe Rate von Anastomoseninsuffizienzen und eine niedrige postoperative Morbidität und Mortalität. Dieses ist wichtig für den Vergleich mit konventionellen, total minimal invasiven und robotischen Verfahren der Ösophagektomie.