gms | German Medical Science

Viszeralmedizin NRW 2025
191. Jahrestagung der Niederrheinisch-Westfälischen Gesellschaft für Chirurgie, 33. Jahrestagung der Gesellschaft für Gastroenterologie in Nordrhein-Westfalen

12.06. - 13.06.2025, Essen

Grosse Fibrovasculäre Ösophaguspolypen – Chirurgische Behandlungsoptionen im Video

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Arnulf H. Hölscher - Contilia Zentrum für Speiseröhrenerkrankungen, Elisabeth Krankenhaus, Essen, Deutschland
  • Martin Hemmerich - Contilia Zentrum für Speiseröhrenerkrankungen, Elisabeth Krankenhaus, Essen, Deutschland
  • David Albers - Klinik für Innere Medizin und Gastroenterologie, Elisabeth Krankenhaus, Essen, Deutschland
  • Christian Giesecke - Klinik für Innere Medizin und Gastroenterologie, Elisabeth Krankenhaus, Essen, Deutschland
  • Peter M. Markus - Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Unfallchirurgie, Elisabeth Krankenhaus, Essen, Deutschland

Viszeralmedizin NRW 2025. 191. Jahrestagung der Niederrheinisch-Westfälischen Gesellschaft für Chirurgie, 33. Jahrestagung der Gesellschaft für Gastroenterologie. Essen, 12.-13.06.2025. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2025. Doc27

doi: 10.3205/25vzmnrw27, urn:nbn:de:0183-25vzmnrw274

Published: May 30, 2025

© 2025 Hölscher et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Fibrovasculäre Ösophaguspolypen (FÖP) können eine enorme Größe erreichen und eine Herausforderung an die chirurgische Therapie darstellen, wenn die endoskopische Entfernung nicht möglich ist.

Bei einem 66-jährigen Patienten lag der Ursprung des bleistiftdicken Stiels knapp unterhalb des oberen Ösophagussphincters (endoskopisches Video).

Die Hauptmasse des 20 cm langen und bis zu 8 cm breiten FÖP reichte bis an die Cardia (CT). Durch eine cervicale Ösophagotomie wurde der Stiel nach Umstechungen durchtrennt und der FÖP über eine rechts transthorakale Ösophagotomie geborgen (OP-Video). Eine Entfernung des großen FÖP über die cervikale Ösophagotomie war nicht möglich.

Die Nahtstellen am cervicalen und am thorakalen Ösophagus verheilten komplikationslos. Histologisch handelte es sich um einen atypischen lipomatösen Tumor/Well Differentiated Liposarcoma (TNM- Stadium: pT1, pNX, pL0, pV0, G1, R0).

Es wird ein weiterer Fall eines 60-jährigen Patienten mit langwierig zunehmender Dysphagie demonstriert. Das OP-Video zeigt den im Rahmen der rechtsseitigen Thorakotomie aus der Ösophagotomie hervor luxierten langen Fibrovasculären Polypen. Eine präoperative endoskopische Schlingenabtragung gelang nicht. Nach der Ösophagotomie konnte die Schlinge bei der intraoperativen Endoskopie um den Polyp herum gelegt und dieser abgetragen werden. Wegen der longitudinalen Ösophagotomie erfolgte jedoch die Ösophagusresektion mitsamt dem Ursprungsstiel im oberen thorakalen Ösophagus und die Rekonstruktion durch Magenhochzug.

In der Literatur sind nur Kasuistiken verfügbar. 25% der FÖP werden wegen der glatten Schleimhautoberfläche endoskopisch nicht erkannt. Das Kontrast -CT gibt am besten Auskunft über die Ausdehnung und die Topographie der polypösen Raumforderung.

Der Ursprung der FÖP liegt in der oberen Speiseröhre und das Vorwachsen bis in den Magen ist beschrieben worden. Komplikationsträchtig ist die Regurgitation großer Polypen bis in den Mund mit Verlegung der Atemwege.

Die übliche Symptomatik ist eine langsam zunehmende Dysphagie, aber durch den Fremdkörperreiz können auch schmerzhafte Kontraktionen wie beim diffusen Ösophagospasmus ausgelöst werden.

Die organerhaltende chirurgische Resektion der FÖP ist zu favorisieren, wenn die endoskopische Schlingenabtragung nicht möglich ist.