gms | German Medical Science

Viszeralmedizin NRW 2025
191. Jahrestagung der Niederrheinisch-Westfälischen Gesellschaft für Chirurgie, 33. Jahrestagung der Gesellschaft für Gastroenterologie in Nordrhein-Westfalen

12.06. - 13.06.2025, Essen

Osteopenie des Empfängers ist mit erhöhten perioperativen Komplikationen nach Lebertransplantation verbunden

Meeting Abstract

  • Esref Belger - Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Kinder- und Transplantationschirurgie, Universitätsklinikum RWTH Aachen, Aachen, Deutschland
  • Oliver Beetz - Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Kinder- und Transplantationschirurgie, Universitätsklinikum RWTH Aachen, Aachen, Deutschland
  • Felix Oldhafer - Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Kinder- und Transplantationschirurgie, Universitätsklinikum RWTH Aachen, Aachen, Deutschland
  • Zoltan Czigany - Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Kinder- und Transplantationschirurgie, Universitätsklinikum RWTH Aachen, Aachen, Deutschland; Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
  • Alexander Koch - Klinik für Gastroenterologie, immunologische Erkrankungen und internistische Intensivmedizin (Medizinische Klinik III), Universitätsklinikum RWTH Aachen, Aachen, Deutschland
  • Thomas Vogel - Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Kinder- und Transplantationschirurgie, Universitätsklinikum RWTH Aachen, Aachen, Deutschland
  • Clara Weigle - Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Kinder- und Transplantationschirurgie, Universitätsklinikum RWTH Aachen, Aachen, Deutschland
  • Florian Vondran - Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Kinder- und Transplantationschirurgie, Universitätsklinikum RWTH Aachen, Aachen, Deutschland
  • Iakovos Amygdalos - Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Kinder- und Transplantationschirurgie, Universitätsklinikum RWTH Aachen, Aachen, Deutschland
  • presenting/speaker Franziska Meister - Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Kinder- und Transplantationschirurgie, Universitätsklinikum RWTH Aachen, Aachen, Deutschland

Viszeralmedizin NRW 2025. 191. Jahrestagung der Niederrheinisch-Westfälischen Gesellschaft für Chirurgie, 33. Jahrestagung der Gesellschaft für Gastroenterologie. Essen, 12.-13.06.2025. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2025. Doc20

doi: 10.3205/25vzmnrw20, urn:nbn:de:0183-25vzmnrw201

Published: May 30, 2025

© 2025 Belger et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Hintergrund: Veränderungen der Körperzusammensetzung wurden sowohl mit perioperativen als auch langfristigen Ergebnissen nach orthotoper Lebertransplantation (OLT) in Verbindung gebracht. Dennoch bleibt die potenzielle prädiktive Rolle der Knochendichte (BMD) des Empfängers in Bezug auf klinische Ergebnisse nach OLT unklar. Diese Studie untersucht den prädiktiven Wert der präoperativ mittels CT gemessenen Knochendichte für perioperative Komplikationen bei Lebertransplantationsempfängern.

Methoden: In die retrospektive Analyse wurden insgesamt 480 Patienten einbezogen, die im Zeitraum von 2010 bis 2023 am Universitätsklinikum RWTH Aachen eine OLT erhielten. Die präoperative Computertomographie-basierte Segmentierung wurde genutzt, um die BMD auf Höhe des 11. Brustwirbels zu messen. Osteopenie wurde basierend auf geschlechtsspezifischen, vorbeschriebenen Grenzwerten definiert. Perioperative Komplikationen wurden gemäß der Clavien-Dindo-Klassifikation und dem Comprehensive Complication Index (CCI) bewertet. Zusätzlich wurden die perioperativ notwendigen Bluttransfusionen analysiert.

Ergebnisse: In unserer Kohorte war Osteopenie hochprävalent (48%), und osteopene Patienten hatten signifikant häufiger schwere postoperative Komplikationen (Clavien-Dindo ≥ 3b; 57% vs. 47%, p = 0,026). Entsprechend unterschied sich der CCI während des Krankenhausaufenthalts signifikant (45 [30–88] vs. 49 [24–75], p = 0,019). Patienten mit Osteopenie benötigten zudem mehr perioperative Transfusionen von Erythrozytenkonzentraten (8 [4–13] vs. 6 [3–10] Einheiten, p = 0,013) und gefrorenem Frischplasma (18 [14–75] vs. 16 [12–22] Einheiten, p = 0,026).

Schlussfolgerung: Das Vorliegen einer Osteopenie könnte als wertvoller und einfach zu bestimmender Prädiktor für perioperative Ergebnisse bei Lebertransplantationsempfängern dienen und zur Risikostratifizierung beitragen. Die vorliegenden Ergebnisse heben die Bedeutung der Körperzusammensetzung als prädiktiven Faktor in diesem Zusammenhang hervor und könnten Ansatz für eine Prähabilitation von Lebertransplantationskandidaten darstellen. Weitere prospektive Studien sind notwendig, um diese Ergebnisse zu bestätigen.