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74. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte

20.06. - 21.06.2025, Rostock-Warnemünde

Einfluss von Kulturparametern auf Polarisation und Barrierefunktion des porcinen retinalen Pigmentepitheliums

Meeting Abstract

  • Emi Koyama - Kiel
  • P. Dörschmann - Kiel
  • J. Wilke - Kiel
  • J. Roider - Kiel
  • A. Klettner - Kiel

Vereinigung Norddeutscher Augenärzte. 74. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte (VNDA). Rostock-Warnemünde, 20.-21.06.2025. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2025. Doc25vnda28

doi: 10.3205/25vnda28, urn:nbn:de:0183-25vnda284

Published: June 10, 2025

© 2025 Koyama et al.
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Die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) ist einer der häufigsten Gründe für Blindheit in westlichen Ländern. Um Erkrankungen wie die AMD zu erforschen und Alternativen für Tierversuche zu etablieren, können Zellkulturen aus Schweineaugen, die als Schlachtabfälle zur Verfügung stehen, verwendet werden. Ziel dieser Arbeit ist die Etablierung eines Best-Practice-Protokolls für polare porcine Einzelaugen-Zellkulturen des retinalen Pigmentepithels (RPE) auf Transwell-Inserts. Der Fokus dieser Arbeit liegt auf der Untersuchung des Einflusses von Beschichtungen und Serumgehalt auf Kulturerfolg, Zellzahl, Konfluenz, Morphologie, Morphometrie und Barrierefunktion.

Die Experimente wurden im polaren Modell mittels 12-Well-Platten mit Transwell Inserts durchgeführt. In der ersten Versuchsreihe wurden verschiedene Insert-Beschichtungen (Poly-D-Lysin, Laminin, Fibronektin und Collagen IV) miteinander verglichen. In der zweiten Versuchsreihe wurde die Möglichkeit der Reduzierung des Serumgehaltes im Medium (von 10% auf-, 5% oder 1%) mit Laminin-beschichteten und unbeschichteten Transwells überprüft. Konfluenz, Kulturerfolg, Zellzahl und Morphologie wurden mittels Zellzahlbestimmung (Trypan-Blau-Exklusionsassay) und Mikroskopie (Licht und Fluoreszenzmikroskopie) bewertet. Die Barrierefunktion wurde mittels Messung des transepithelialen elektrischen Widerstandes (TEER) bestimmt. Die Zellmorphometrie wurde mittels Immunfärbung von (Zonula Occludens 1 (ZO-1) und Zellkerne) und der Software CellProfiler bestimmt.

Eine Beschichtung mit Laminin im polaren Modell zeigte den höchsten Anteil an epithelialen Zellen sowie die effektivste Konfluenz. RPE auf Fibronektin zeigten das größte Zellzahlwachstum und erzielte zusammen mit Laminin den höchsten Kulturerfolg. Außerdem zeigte sich, dass mit steigendem Serumanteil sich Zellzahl und Konfluenzerfolg erhöhten. Dagegen ist eine Reduzierung des Serumgehaltes positiv für Morphologie und Barriere. Eine Lamininbeschichtung und 5% Serum zeigten den besten Kulturerfolg und die besten Barriereeigenschaften.

Für das polare RPE-Einzelaugenkulturmodell auf Transwell-Inserts werden eine Beschichtung mit Laminin und eine Senkung des Serumgehaltes auf 5% empfohlen. Es konnte ein Grundlagenprotokoll mit optimierten Parametern für die Präparation von porcinen Einzelaugenkulturen im polaren Kulturmodell mit Fragestellung hinsichtlich Zellbarriere erstellt werden.