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Speziallinsen: wann und welche?
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Published: | June 10, 2025 |
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Durch die Optimierung von Linsenmodellen sind die Ansprüche der Patienten in gleichem Maße gestiegen. Die Prä-IOL-Ära mit Starbrille hat sich bis zur fast brillenunabhängigen Multifokal-IOL weiterentwickelt. Die modernen Möglichkeiten von Speziallinsen müssen der individuellen Situation und Wünschen des Patienten angepasst werden.
Thema der Sonderlinsen werden Modelle zur Sklerafixation, torische IOLs und multifokale Systeme zum Akkommodationsersatz sein.
Bei den Sonderlinsen zur Fixation ohne Kapselapparat unterscheidet man dreistückige IOLs für die Yamane-Technik oder die Carlevale-IOL
Torische IOLs werden bei einem Astigmatismus ab 1–1,5dpt eingesetzt, bei multifokalen IOLs ab 0,5dpt. Hier muss ein Keratokonus ausgeschlossen werden.
Die monofokale IOL erreicht nur in der Ferne Brillenfreiheit, die EDOF IOL auch im Intermediärbereich und benötigt nur eine Lesebrille. Die multifokalen Systeme erreichen eine überwiegende Brillenunabhängigkeit. Für das Führungsauge sollte zur Vermeidung von Halos eine geringere Nahaddition erhalten. Je mehr multifokal, desto mehr Brillenunabhängigkeit, desto höher das Risiko für Halos und Glare. Bei den multifokalen IOLs gibt es das 2-IOL-Modell mit Add-On-IOLs multifokal und/oder torisch (Liberty). Die Add-On-IOL ist sehr rotationsstabil und reversibel. Auch ist eine einseitige Multifokalität möglich (PMV). Postoperative Besonderheiten bei der Messung der mf-IOLs werden dargestellt.
Wir haben unsere Patienten mit monofokal plus, EDOF- und Liberty-IOLs ausgewertet bezüglich erreichter Zielrefraktion, Brillenbedarf, Halos und subj. Zufriedenheit.
Es gibt viele besondere Linsenmodelle mit vielen Möglichkeiten für die Patienten. Durch eine genaue Anamnese über die Bedürfnisse des Patienten muss der passende Linsentyp gewählt werden. Wichtig aber ist die kritische Indikationsstellung, um einen hohen Anteil an glücklichen Patienten zu erreichen.