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Der Einsatz des „ELITA“-Femtosekundenlaser-Systems im Rahmen einer Femto-Lasik – erste Erfahrungen in der klinischen Anwendung
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Published: | June 10, 2025 |
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Ziel: Seit der Einführung in unsere klinische Routine im Herbst 2024 setzten wir das Femtosekundenlaser-System „ELITA“ (Johnson & Johnson Vision, USA) für Femto-Lasik- und „SILK“-Verfahren (Smooth Incision Lenticule Keratomileusis) im intrastromalen Bereich ein. Das „Elita“-System stellt eine neue Plattform dar, die sich durch eine hohe Geschwindigkeit und geringen Energieeintrag auszeichnet. Dies soll dem Chirurgen eine erleichterte intrastromale Gewebetrennung ermöglichen.
Methoden: Wir bewerteten unsere Ergebnisse bei den ersten 30 Patienten (59 Augen), die im späten Jahr 2024 und frühen 2025 eine Femto-Lasik-Behandlung in einer privaten Praxis im Norden Deutschlands erhielten. Alle Lasik-Behandlungen in dieser Studie wurden von einem klinisch erfahrenen Chirurgen (Christian Ahlers) durchgeführt. In dieser Studie evaluierten wir den menschlichen Anpassungsprozess an dieses neue Verfahren, insbesondere die Applanation während des Docking-Prozesses. Wir beschreiben unsere individuellen Erfahrungen, klinische Befunde sowie unsere Lösungen für Herausforderungen, die während dieser Phase auftraten. Die Flap-Konfiguration, -dicke und -größe wurden mittels Spaltlampenuntersuchung und Fotografie sowie dem MS39-Vorderabschnitts-OCT-System bewertet. Des Weiteren evaluierten wir die Möglichkeit, eine Cyclotorsionskorrektur nach der Flap-Vorbereitung unter Verwendung des 1050RS-Amaris-Systems (Schwind Eye Tech Solutions, Kleinostheim, Deutschland) durchzuführen.
Ergebnisse: Die Femto-Lasik-Behandlung konnte bei allen 59 Augen abgeschlossen werden. Zu Beginn, bei der Verwendung der Standardwerkwerkeinstellungen, traten einige Probleme mit dem OBL (Opaque Bubble Layer) auf, was bei 8 Patienten zu Schwierigkeiten mit dem im Amaris-System verwendeten Eye-Tracker führte. Durch die Reduzierung der Spot-Energie konnte dieses Problem behoben werden. Der zusätzliche Einsatz eines Lidsperrers in Verbindung mit dem Patienteninterface führte insbesondere bei Patienten mit begrenztem Orbitalraum oder tief liegenden Augen in den ersten Patientenfällen zu Problemen. Daher änderten wir später den Ablauf zu einem Lidsperrer-freien Docking-Verfahren.
Schlussfolgerung: Die mit dem „Elita“-System erstellten Flaps wiesen eine gute Zentrierung auf.
Die Gewebeseparation ist ausgezeichnet und konnte durch niedrigere Energieeinstellungen noch weiter verbessert werden.
Durch die Reduktion des Energieeintrags konnten die anfänglichen Probleme mit OBL gänzlich vermieden werden.
Die Fähigkeit die Flap-Parameter unmittelbar nach dem Docking-Prozess zu ändern und neu zu zentrieren eröffnet neue Möglichkeiten in der Anwendung des Systems und erhöht im Allgemeinen die Sicherheit des Verfahrens.
Die mit dem „Elita“-System erstellten Flaps sind hinsichtlich Größe und Dicke sehr präzise. Auch die Visus-Erholung ist bereits am ersten postoperativen Tag ausgezeichnet.