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74. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte

20.06. - 21.06.2025, Rostock-Warnemünde

Wo stehen wir in der Lentikelchirurgie – Vergleich von drei aktuellen Systemen

Meeting Abstract

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  • Christian Ahlers - Verden
  • J. Kretzer - Verden
  • J. Schmitt - Verden
  • L. Roth - Verden

Vereinigung Norddeutscher Augenärzte. 74. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte (VNDA). Rostock-Warnemünde, 20.-21.06.2025. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2025. Doc25vnda01

doi: 10.3205/25vnda01, urn:nbn:de:0183-25vnda016

Published: June 10, 2025

© 2025 Ahlers et al.
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Ziel: Lentikelextraktionsverfahren zählen heute zu den modernsten refraktiven Verfahren. Patienten schätzen die schnelle Visusrehabilitation und das geringe Nebenwirkungsprofil dieser Methoden. In den letzten Jahren ist mit der Verfügbarkeit neuer Systeme und Techniken Bewegung auf den Markt gekommen. Doch was können diese Techniken, wie gut nutzbar sind sie im chirurgischen Alltag und worin unterscheiden sich die Systeme? Darüber gibt dieser Vortrag einen Überblick.

Methode: Berichtet wird von unseren Erfahrungen mit 3 aktuellen Systemen: Visumax 800 (SmilePro, Zeiss, BRD), Atos (Smart Sight, Schwind, BRD) und Elita (Silk, Johnson and Johnson, USA), die wir seit Herbst 2024 parallel im klinischen Einsatz haben.

Analysiert wurden die unterschiedlichen Dockingprozeduren, klinische Besonderheiten der Systeme, sowie klinische Ergebnisse der jeweils ersten 50 Patienten. Auch die Lernkurven der Chirurgen wurden analysiert. Die Befunde wurden neben den üblichen refraktiven Voruntersuchungen mit MS-39-Messungen (CSO, IT) dokumentiert und auf die Genauigkeit der refraktiven Prozedur überprüft.

Ergebnis: Die Systeme unterscheiden sich deutlich in Ihrer Art, Verbindung zur Cornea des Patienten aufzunehmen. Während Visumax und Atos die Hornhaut über unterschiedlich große, sogenannte curved Interfaces aufnehmen, ist Elita ein applanierendes System. Elita und Atos erlauben es, deutlich größere Lentikel zu schaffen als der Visumax mit dem S-Glas. Automatisierte Cyclotorsionskontrollen sind im Atos von Beginn an, später auch im Visumax zu finden. Die Präparation der Lentikel erfordert wegen der unterschiedlichen Lentikelgeometrien angepasste chirurgische Techniken. Nach Dosisfindung zeigt sich aber ein klares Bild in Bezug auf Separierbarkeit und postoperative Visuserholung.

Schlussfolgerung: Die moderne Lentikelchirurgie erhält durch die Verfügbarkeit neuer Systeme auf dem Markt einen weiteren Innovationsschub. Obwohl die erreichbaren Lentikelgeometrien unterschiedlich sind erreichen alle Systeme exzellente klinische Ergebnisse. Schon bald zeichnet sich auch ein Bild ab, welche Verfahren über welche Vor- und Nachteile verfügen.