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73. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte

31.05. - 01.06.2024, Hannover

Augenärztinnen und Augenärzte als Volunteers bei dem Gesundheitsprogramm Opening Eyes der Special Olympics World Games in Berlin 2023 – gelebte Inklusion

Meeting Abstract

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  • Udo Hennighausen - Hamburg

Vereinigung Norddeutscher Augenärzte. 73. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte (VNDA). Hannover, 31.05.-01.06.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. Doc24vnda44

doi: 10.3205/24vnda44, urn:nbn:de:0183-24vnda445

Published: June 3, 2024

© 2024 Hennighausen.
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Hintergrund: Im vergangenen Jahr fanden die Special Olympics World Games – Olympische Spiele für Athletinnen und Athleten mit intellektueller Beeinträchtigung – in Berlin in der Zeit vom 17. bis 25. Juni statt. Das begleitende Gesundheitsprogramm Healthy Athletes enthielt auch das Programm Opening Eyes, das Angebot eines augenoptisch-optometrisch-orthoptisch-ophthalmologischen Screenings für die Athletinnen und Athleten.

Methoden: Das Screening soll erklärt und über die Ergebnisse des Screenings soll berichtet werden.

Ergebnisse: In einem Parkour des Sehens bot ein Team aus Volunteers (freiwillig Helfenden) – aus Augenheilkunde, Orthoptik, Optometrie, Augenoptik und aus dem sozialen Bereich – ein umfassendes Screening an: Erhebung von Anamnese, Visus, Cover-Test, Farbensehen, Stereopsis, Autorefraktion, Non-Contact- oder Eye-Care-Tonometrie sowie abschließend die augenärztliche Untersuchung des Vorderabschnittes und des zentralen Fundus an der Spaltlampe, bei Bedarf ergänzt durch die Optos-UWF-Bildgebung. Insgesamt 2.938 Athletinnen und Athleten und insgesamt 249 Volunteers nahmen im Laufe von acht Tagen an diesem Programm teil. Insgesamt 1.507 Brillen wurden bestimmt, kostenlos angefertigt und innerhalb von zwei Tagen abgegeben. Die bei der abschließenden augenärztlichen Untersuchung gefundenen Veränderungen waren der Mehrzahl der Untersuchten bereits bekannt, auffallend war das Vorhandensein von Linsentrübungen bei Sportlern aus Afrika.

Schlussfolgerungen: Das etablierte Gesundheitsprogramm Opening Eyes im Rahmen der Special Olympics war ein Gewinn für alle: Mitbürgerinnen und Mitbürger mit intellektueller Beeinträchtigung – nicht wenige trugen die Genvariation Trisomie 21 – gewannen durch den Sport an Lebensqualität und erhielten zusätzlich ein niederschwelliges Gesundheitsangebot für besseres Sehen. Stolz auf die erbrachte Leistung, trugen sie die erkämpften Medaillen und traten so aus dem Schatten der Betreuung heraus, als sie ihr Sehen überprüfen ließen. Es war ein Fest der Freude, der Lebensfreude, für Athletinnen und Athleten sowie Volunteers gleichermaßen.