gms | German Medical Science

73. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte

31.05. - 01.06.2024, Hannover

Minimalinvasive Behandlung einer Makulablutung bei altersbedingter Makuladegeneration

Meeting Abstract

  • Mykhailo Kogan - Hannover
  • M. Hamann - Hannover
  • M. Haar - Hannover
  • C. Framme - Hannover
  • E. Sokolenko - Hannover
  • J. Tode - Hannover

Vereinigung Norddeutscher Augenärzte. 73. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte (VNDA). Hannover, 31.05.-01.06.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. Doc24vnda37

doi: 10.3205/24vnda37, urn:nbn:de:0183-24vnda374

Published: June 3, 2024

© 2024 Kogan et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Einführung: Die submakuläre Blutung (SMB) ist eine seltene Komplikation von chorioidalen oder retinalen Gefäßfehlbildungen, die unter anderem im Rahmen der neovaskulären altersbedingten Makuladegeneration (nAMD), polypoidaler choroidaler Vaskulopathie oder retinaler Makroaneurysmata entstehen kann. Blut wirkt toxisch auf Photorezeptoren, insbesondere wenn es sich im subretinalen Raum befindet. Eine irreversible Visusminderung ist die Folge. In den meisten Fällen genügt es, das Blut vom Zentrum in die mittlere Peripherie zu verlagern und nachfolgend die zugrunde liegende Ursache zu behandeln. Eine Vitrektomie eignet sich nicht für alle Patienten. Wir evaluieren eine weniger invasive Therapie.

Methoden: Eine Technik mit intravitrealer Injektion von 0,3 ml 100%-igem Schwefelhexafluorid kombiniert mit 50 μg rekombinantem Gewebsplasminogenaktivator und Bevacizumab 1,25 mg wurde angewandt. Zwei Stunden präoperativ wurden systemisch 500 mg Carboanhydrasehemmer verabreicht, postoperativ lokal Dorzolamid/Brimonidin 2x tgl. verordnet und eine Kopftieflagerung empfohlen. Diese Technik wurde bei vier Patienten einer Fallserie mit einer kleinen bis mittleren SMB anstelle einer klassischen Vitrektomie mit subretinaler rtPa-Injektion und Gasfüllung durchgeführt. Der limitierende Faktor für die Wahl dieser Behandlungstechnik war die maximale Blutungsfläche, die drei Papillendurchmesser nicht überschreiten sollte. Vier Patienten im Alter von 69–92 Jahren mit akuter SMB (OCT: subretinal und sub-RPE) bei nAMD wurden eingeschlossen.

Ergebnisse: In zwei Fällen von SMB, die sich weniger als drei Tagen nach Symptombeginn vorstellten, wurde eine fast vollständige Blutverlagerung erreicht. In den anderen zwei bestanden die Symptome bereits länger als eine Woche. Die Therapie führte zu keiner relevanten Dislokation mehr.

Schlussfolgerung: Die vorgestellte minimalinvasive Technik ermöglicht bei kleinen bis mittleren SMB oder bei einer Kontraindikation für eine Vitrektomie oder Narkose eine Alternative mit potenzieller Visusverbesserung. Aufgrund der physikalischen und toxischen Eigenschaften des Blutes ist es funktionell entscheidend, die Blutdislokation zügig durchzuführen. Sie kann in jedem Setting, das IVOM erlaubt, durchgeführt werden. Zudem können Anästhesie, teures Verbrauchsmaterial (Vitrektomie), sowie die Notwendigkeit eines vitreoretinalen Chirurgen eingespart werden.