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Buckelchirurgie bei Amotio retinae – eine aussterbende Technik?
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Published: | June 3, 2024 |
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Hintergrund: Traditionell wurde die Amotio retinae als einer der häufigsten Notfälle in der Augenheilkunde mittels extraokulärer Netzhautchirurgie behandelt. Durch den breiten Einsatz der Vitrektomie auch für andere Indikationen besteht inzwischen eine größere Verbreitung der Vitrektomie als primäres Therapieverfahren und immer weniger Chirurgen beherrschen auch die ältere Technik der Buckelchirurgie. Können die Ergebnisse der Buckelchirurgie in den Händen erfahrener Netzhautchirurgen mit denen der Vitrektomie mithalten und lohnt sich also die weitere Ausbildung?
Methoden: Retrospektiv wurden alle Patienten ausgewertet, die zwischen 2017 und 2023 aufgrund einer rhegmatogenen Netzhautablösung mittels Buckelchirurgie in unserer Klinik versorgt wurden. Die Daten wurden der digitalen Patientenakte entnommen und durch Daten des behandelnden Augenarztes ergänzt.
Ergebnisse: Insgesamt wurden im Auswertungszeitraum 214 Patienten mittels Buckelchirurgie von vier Operateuren behandelt. Datensätze von 75 Patienten (30 Frauen, 45 Männer, Durchschnittsalter 54 Jahre, 73 phak, 2 pseudophak) liegen vor. Bei 55 limbusparallelen und 20 radiären Plomben wurde eine primäre Wiederanlagerate von 87% sowie eine dauerhafte Anlagerate von 81% erreicht. Bei einem durchschnittlichen präoperativen Visus von 0,4 logmar (0,4 Snellen) wurde eine Verbesserung um fast 3 Zeilen auf 0,2 logmar (0,7 Snellen) bei wenig intra- und postoperativen Komplikationen erzielt.
Schlussfolgerungen: Unsere Daten zeigen, dass die Buckelchirurgie bei guter Patientenauswahl eine sichere und effektive Behandlungsmodalität der Netzhautablösung insbesondere des phaken Patienten darstellt. Die Ausbildung auch nachfolgender Generationen in diesen Techniken sollte unbedingt weiter verfolgt werden.