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CAD/CAM-gestützte minimalinvasive Orbitadekompression
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Published: | June 3, 2024 |
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Hintergrund: Basierend auf den eigenen Vorarbeiten zur chirurgischen Orbitadekompression bei M. Basedow wurde ein neues minimalinvasives Verfahren entwickelt.
Methoden: Bei der minimalinvasiven Orbitadekompression kann auf einen großen Bügelschnitt verzichtet werden. Der Zugang zur Orbita erfolgt lediglich transkonjunktival im Unterlid und blepharoplastisch im Oberlid. Durch präoperative CAD/CAM-Planung kann die Osteotomie der lateralen Orbitawand geplant und mittels eines patientenspezifischen Implantates in den OP-Situs übertragen werden. In diesem Titanimplantat sind sowohl die Osteotomiegrenzen als auch die Verlagerung des Osteotomiesegmentes der lateralen Wand verschlüsselt. Zur Lagekontrolle und der zusätzlichen Resektion des lateralen Keilbeinflügels an der Schädelbasis kam intraoperative Navigation zur Anwendung.
Ergebnisse: Im Vortrag wird dieses neuartige Verfahren anhand einer Case-Series präsentiert werden. In vorherigen eigenen Studien (Krause, Neuhaus et al. 2022; Krause, Halama et al. 2023) konnte eine Erhöhung des Orbitavolumens durch die Valgisierung der lateralen Wand (LAVA) um 6,2 cm3 gezeigt werden. Verbunden hiermit war eine signifikante Reduktion der Hertel-Scores, jedoch auch neuaufgetretene Doppelbilder in 22% der Fälle.
Schlussfolgerung: Das vorgestellte minimalinvasive Verfahren kann die chirurgischen Komplikationen postoperativ durch transpalpebrale Zugänge verringern. Auch die Akzeptanz durch die Patienten durch das Vermeiden von sichtbaren großen Narben kann erhöht werden. Das Risiko für eine Diplopie nach Orbitadekompression bleibt jedoch nach wie vor bestehen.