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Welche Bedeutung kann die Dermatoskopie (Auflichtmikroskopie der Haut) für die Ophthalmologie haben?
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Published: | June 12, 2019 |
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Hintergrund: Die Dermatoskopie hat sich mittlerweile zu einer unverzichtbaren Untersuchungsmethode in der Dermatologie entwickelt, sie lässt sich als „Link“ zwischen dem Blick auf die Haut und deren Histologie interpretieren. So erhebt sich die Frage, inwieweit dieses diagnostische Tool auch für die Diagnostik der Veränderungen/Erkrankungen der Haut der Lider, eventuell auch der Bindehaut von Bedeutung sein könnte.
Methoden: Anhand ausgewählter Diagnosen/Beispiele soll versucht werden, die Aussagekraft der Spaltlampenmikroskopie mit der der Dermatoskopie zu vergleichen. Die anatomische Struktur der Periorbitalregion soll in die Betrachtungen mit einbezogen werden.
Ergebnisse: Die Dermatoskopie lässt sich aufgrund der anatomischen Struktur des Nasen-Augenwinkels in diesem Bereich allenfalls nur sehr begrenzt durchführen, aber gut im übrigen Bereich der Lider und in der Periorbitalregion: Bei erhabenen Veränderungen der Haut der Lider, z. B. bei einem knotigen Basalzellkarzinom oder Lidcysten (Hydrokystome), gewinnt man durch die spaltlampenmikroskopische Untersuchung eher mehr Informationen, bei flachen Veränderungen hingegen, z. B. bei einem sklerodermiformen Basalzellkrebs, ergeben sich durch die Dermatoskopie aufgrund des Wegfalls störender Reflexe des Stratum corneum der Haut weitergehende Erkenntnisse.
Schlussfolgerungen: Die Dermatoskopie stellt bei spaltlampenmikroskopisch unklaren Befunden eine zusätzliche diagnostische Hilfe dar. Inwieweit die in der Dermatoskopie erarbeiteten morphologischen Kriterien für die Beurteilung einer etwaigen Malignität von pigmentierten Veränderungen der Haut sich auf die spaltlampenmikroskopische Beurteilung pigmentierter Läsionen der Bindehaut übertragen lassen, sollte erforscht werden.