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69. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte

14.06. - 15.06.2019, Rostock

OCT-Parameter zur Glaukom-Diagnose bei Myopie

Meeting Abstract

  • Robert Kromer - Hamburg
  • N.H. Asselborn - Hamburg
  • J. Vivell - Hamburg
  • M. Schultheiss - Hamburg
  • M. Spitzer - Hamburg

Vereinigung Norddeutscher Augenärzte. 69. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte (VNDA). Rostock, 14.-15.06.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc19vnda43

doi: 10.3205/19vnda43, urn:nbn:de:0183-19vnda431

Published: June 12, 2019

© 2019 Kromer et al.
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Hintergrund: Das Glaukom ist einer der Hauptgründe für Erblindung weltweit. Die objektive Einschätzung von myopen Patienten in Bezug auf ein Glaukom kann durch die Reduktion der retinalen Nervenfaserschicht bei progredienter Bulbuselongation deutlich erschwert sein. Im Rahmen der Studie wurden mittels OCT Veränderungen zwischen myopen Patienten mit und ohne Glaukom verglichen: Neue Studien weisen darauf hin, dass Defekte der Lamina cribrosa (LC) bei Patienten mit Glaukom gehäuft auftreten. Weiterhin wurde der peripapillären Blutfluss mittels OCT-Angiographie erhoben.

Methoden: Im Rahmen der Querschnittsstudie wurden 84 myope Augen (sphärisches Äquivalent -2 bis -8 dpt.) in die Studie eingeschlossen. Bei 23 Augen lag neben der Myopie zusätzlich ein Glaukom vor. Alle 84 Augen erhielten mit dem Topcon DRI OCT Triton® eine OCT und -OCT-A-Untersuchung. Es wurde die Flussdichte des superfiziellen Plexus gemessen. Nach Binarisierung wurde die Pixeldichte durch einen individuellen Bildanalysenansatz mithilfe von Matlab® in 5 Sektoren gemessen, welche durch die ETDRS Studie definiert wurden. Die Einteilung und Vermessung der LC-Defekte in den OCT-Aufnahmen erfolgte manuell nach einer von Han et al. (2016) modifizierten Methode, bei der unter anderem nach durchgreifenden und nicht-durchgreifenden (keilförmigen) LC-Defekten unterschieden wurde.

Ergebnisse: Die peripapilläre OCT-A Flussdichte war signifikant niedriger bei myopen Patienten mit Glaukom im Vergleich zu myopen Patienten ohne Glaukom (p<0,05). Es zeigten sich in beiden Gruppen LC-Defekte. Die Defekte waren bei Patienten mit Glaukom gegenüber der reinen Myopiegruppe signifikant größer (mittlere Differenz: ± 12,0 μm, p=0,0016).

Schlussfolgerungen: Die Studie zeigt, dass myope Patienten mit Glaukom eine niedrigere OCT-A Flussdichte aufweisen. Dies ist ein Hinweis dafür, dass eine reduzierte OCT-A Flussdichte bei myopen Patienten potenziell als Hinweis für eine glaukomatöse Erkrankung gewertet werden kann. Weiterhin konnte ein Zusammenhang zwischen den Charakteristika von LC-Defekten und dem Vorhandensein einer Glaukom-Erkrankung bei myopen Patienten aufgezeigt werden.