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Simulierte Implantation von Intraokularlinsen
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Published: | June 12, 2019 |
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Bei der sogenannten „simulierten Implantation“ von IOLs werden die optischen Abbildungseigenschaften von Intraokularlinsen mittels eines dedizierten optischen Abbildungssystems kontaktlos in die Linsenebene des Probandenauges übertragen. Seit einigen Jahren wurden hier verschiedenste immer leistungsfähigere Methoden entwickelt, wobei der Proband uni- oder bilateral über stationäre oder kopfgetragene Durchsichtsysteme den unmittelbaren Seheindruck des virtuell implantierten IOL-Designs erhält. Die erreichbare Sehleistung, das Auftreten von Halo- und Blendeffekten bzw. das Kontrastsehen können mit den bekannten optometristischen Verfahren gemessen und zwischen verschiedenen Intraokularlinsenvarianten verglichen werden. Dies schafft auch die Möglichkeit, während der Entwicklung und Optimierung von neuartigen Linsendesigns die subjektive Wahrnehmung von Probanden zu berücksichtigen. Die Anwendung der simulierten Implantation während einer präoperativen Patientenkonsultation kann theoretisch die Ermittlung der subjektiven Sehpräferenzen der Patienten und eine darauf zielgerichtete IOL Auswahlempfehlung ermöglichen. Dieser Beitrag erläutert die technologischen Hintergründe, Anwendungsszenarien und Probleme einer simulierten Implantation und stellt aktuelle Verfahren, Möglichkeiten und Geräte vor.