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Neuroophthalmologie als Indikator von Liquor-Dynamikstörung: ein schwieriger Fall
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Published: | June 12, 2019 |
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Problemstellung: Chronische Hydrocephalus-Formen verursachen komplexe ophthalmologische, neurologische, neuropsychologische und endokrinologische Beschwerden und Symptome . Die Patienten werden wegen dieser Komplexität oft Jahre und Jahrzehnte verkannt. Oft sind die ophthalmologischen Befunde richtungsweisend.
Methoden und Patienten: Neurol. DG: Vorstellung 6/2017 wegen Schmerzmittel-Überdosierun mit Leistungsabfall. 1968 VP –Shunt, Revision 1968 zu VA-Shunt. Dislokation Herzkatheter bis sub-klavikulär mit V.a. Insuffizienz ; Fallneigung nach li. Liniengang; chron. Kopfschmerzen; Stressinkontinenz und Gangunsicherheit intermittierend Stress-verarbeitungsschwäche, Brennschmerz im Ventrikel-Katheterverlauf Hals; Schlafen nur im Sitzen! Lern-, Merk- und Konzentrationsstörungen.
Ophth. DG: Intermittierend Flimmern für Minuten beide Augen ohne Sehverschlechterung Partielle Optikus-Atrophie ohne glaukomatöse Papillenexkavation OS > OD; GF 30° bogenförmiger Ausfall partiell homonym nach li. temporal und oben OS>OD. Bildzittern OD bei Nystagmus latenz mit rotatorischer Komponente bis manifestem Rucknystagm. Strabismus convergens + Hypotropie OD, dissoziierte Vertikaldeviation, hohe Hyperopie. Visus meB 04/06; AR 06/08. Zentrale Okulomotorik-Störung. Zunahme GF-Ausfall u Optikusatrophie re mit RNFL und neues kleines Zentralskotom.
NCH: Diagnostische LP. Endoskopische Drittventrikuläre Ventrikulo-Zisternostomie zur Verbesserung der Liquorpassage über Stoma am Boden des 3. Ventrikels 6/2018.
Ergebnisse: Sehverbesserung am besseren Auge OS und OD bei Amblyopie OD. GF-Verbesserung und RNFL- Erholung schon nach LP. Augenflimmern ist verschwunden.
Gute Besserung der Kopfschmerzen und leichte Besserung der Hals-Schmerzen. Deutliche Besserung des Kurzzeitgedächtnisses. Besserung der Gangstörung. Häufiges positives Feedback am Arbeitsplatz.
Schlussfolgerung: Ophthalmologische Befunde können richtungsweisend sein für die Diagnose der funktionellen Liquor-Dynamik-Störung. Akribische Befundsicherung und Verlaufsdiagnostik sind Basis zur Diagnose. Enge Zusammenarbeit mit den Neurofächern ist Voraussetzung für den Erfolg.