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69. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte

14.06. - 15.06.2019, Rostock

Neue Möglichkeiten der zellulären in vivo Bildgebung der Hornhaut mit dem Rostock Cornea Modul 2.0

Meeting Abstract

  • Sebastian Bohn - Rostock; Department Life, Light & Matter der Universität Rostock; Institut für Physik der Universität Rostock
  • K. Sperlich - Rostock; Department Life, Light & Matter der Universität Rostock
  • S. Allgeier - Institut für Automation und angewandte Informatik des Karlsruher Instituts für Technologie
  • A. Bartschat - Institut für Automation und angewandte Informatik des Karlsruher Instituts für Technologie
  • H. Stolz - Institut für Physik der Universität Rostock
  • R.F. Guthoff - Rostock; Department Life, Light & Matter der Universität Rostock
  • R. Mikut - Institut für Automation und angewandte Informatik des Karlsruher Instituts für Technologie
  • B. Köhler - Institut für Automation und angewandte Informatik des Karlsruher Instituts für Technologie
  • O. Stachs - Rostock; Department Life, Light & Matter der Universität Rostock

Vereinigung Norddeutscher Augenärzte. 69. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte (VNDA). Rostock, 14.-15.06.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc19vnda06

doi: 10.3205/19vnda06, urn:nbn:de:0183-19vnda069

Published: June 12, 2019

© 2019 Bohn et al.
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Hintergrund: Das Rostock Cornea Modul (RCM) in Verbindung mit dem Heidelberg Retina Tomograph (HRT) stellt seit geraumer Zeit ein bewährtes Instrument zur nicht invasiven in vivo Bildgebung der Hornhaut mit zellulärer Auflösung dar. Die Weiterentwicklung in Form des RCM 2.0 verbessert die Handhabung, und ermöglicht eine schnelle und präzise Fokussteuerung. Optional kann durch ein neues Kappendesign die Augenbewegung stabilisiert werden.

Methoden: Beim RCM 2.0 wird für eine Fokusänderung das Mikroskopobjektiv anstelle der Kontaktkappe bewegt. Die Bewegung erfolgt über einen computergesteuerten Piezoaktuator mit einem geregelten Hub von 500 µm. Rechnergesteuerte Scan-Verfahren ermöglichen oszillierende Fokusbewegungen während der Mosaikbilderzeugung des Subbasalen Nervenplexus (SNP). Dadurch wird gewährleistet, dass sich bei jeder Oszillation SNP-Bilder in der Aufnahmeserie befinden. Mittels Gewebeklassifizierung werden anschließend dediziert Bilder anderer Schichten aus den großflächigen Mosaikbildern entfernt. Bei dem neuen, optional einsetzbaren Kappendesign wird eine konkav gekrümmte Kontaktfläche genutzt, welche eine planare Applanation der Cornea während der Bildaufnahme verhindert und gleichzeitig ungewollte Augenbewegungen einschränkt.

Ergebnisse: Das entwickelte RCM 2.0 erhöht generell die Benutzerfreundlichkeit des Gerätes. Es ermöglicht die zuverlässige Erzeugung von großflächigen SNP-Mosaikbildern mit hohem Automatisierungsgrad. Für ausgeprägte Tiefenscans zur Erzeugung von 3D-Volumina kann mit der zusätzlich entwickelten konkaven Kontaktkappe eine signifikante Reduzierung der Augenbewegungen um ca. 80 % im Vergleich zur Standardkappe mit planarer Kontaktfläche erreicht werden. Die erzeugten 3D-Volumina ermöglichen Schrägschnitte in beliebigen Raumrichtungen.

Schlussfolgerungen: Mit der automatisierten Erzeugung von großflächigen SNP-Mosaikbildern ist das RCM 2.0 ein zentrales Modul für eine verlässliche SNP-Quantifizierung. Darüber hinaus öffnet es mit der neu entwickelten konkaven Kontaktkappe das Fenster zu einer laserbasierten Spaltlampenmikroskopie mit zellulärer Auflösung.