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69. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte

14.06. - 15.06.2019, Rostock

Korneale intrastromale antimykotische Therapie – eine sinnvolle Therapieeskalation bei Pilzkeratitis?

Meeting Abstract

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  • Bernhard Nölle - Kiel

Vereinigung Norddeutscher Augenärzte. 69. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte (VNDA). Rostock, 14.-15.06.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc19vnda03

doi: 10.3205/19vnda03, urn:nbn:de:0183-19vnda031

Published: June 12, 2019

© 2019 Nölle.
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Hintergrund: Eine Pilzkeratitis kann variable Verläufe aufweisen, sie kann eine schwerwiegende Augeninfektion darstellen und bis zum Verlust des Auges führen. Eine antimykotische Therapie ist trotz zahlreicher innovativer Substanzen nicht immer erfolgreich, weshalb weiter nach Therapieoptimierungen gesucht wird.

Methoden: In einer retrospektiven Aufarbeitung werden im Zeitraum von 2007 bis 2019 an einem universitären Augenzentrum 52 Fälle einer Pilzkeratitis analysiert.

Ergebnisse: Bei 13 Patienten wurden wegen ulzerativer mykotischer Keratitis im Verlauf mindestens eine Keratoplastik durchgeführt. Von diesen erhielten sechs Patienten wegen persistierender bzw. rezidivierender Pilzkeratitis zusätzlich intrastromale Injektionen mit Amphotericin B, Voriconazol bzw. Caspofungin. Trotz dieser intensiven Therapie kam es bei zwei Patienten zu einer Enukleation wegen progredienter mykotischer Panophthalmie. Bei vier Patienten gelang durch die additive intrastromale Therapie in Verbindung mit einer Keratoplastik eine Ausheilung der Pilzinfektion.

Schlussfolgerung: Eine korneale intrastromale antimykotische Injektion sollte frühzeitig als additive Therapieoption bei der Behandlung einer Pilzkeratitis erwogen werden. Die Häufigkeit und Dosierung dieser Anwendungen sollten noch optimiert werden.