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20 Jahre Hausaugenarzt
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Published: | June 13, 2017 |
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Hintergrund: Nach wie vor spielen konservative Einzelpraxen eine relevante Rolle bei der augenärztlichen Versorgung im Bereich der Vereinigung der Norddeutschen Augenärzte.
Methoden: Grundvoraussetzungen der Tätigkeit eines Hausaugenarztes sind die persönliche Erbringung der ärztlichen Leistung, die Betreuung der Patienten über lange Zeiträume ( in der Regel mehrere Dekaden ) sowie ein breites ophthalmologisches Krankheitsspektrum. Notwendigerweise entstehen andere Schwerpunkte als in der Klinikarbeit.
Ergebnisse: Das Brillenrezept kann als die Visitenkarte des Hausaugenarztes angesehen werden. Epitheliale Hornhautdystrophien, pathologische Zustände der Konjunctiva tarsi sowie Augenmigräne sind nur einige Beispiele häufiger Erkrankungen der augenärztlichen Praxis. Es wird aber auch immer wieder die Fähigkeit verlangt, den"besonderen Fall" als solchen zu erkennen und angemessen zu betreuen. Die Kinderophthalmologie mit zunehmender Vorstellung von Kleinstkindern besorgter Eltern erfordert eigene Strategien. Haus- und Heimbesuche gehören zur Erwartungshaltung der lokalen Bevölkerung.
Schlussfolgerungen: Für den Brillenalltag ist die Kenntnis von spezifischen Refraktionsinkrementen einzelner Lebensabschnitts hilfreich. Die Langzeitbetreuung vieler Erkrankungen wird durch eine flexible Bildgebung deutlich erleichtert. Dabei kann man mit der Spaltlampenvideografie nicht nur fast das gesamte ophthalmologische Spektrum abdecken, sondern auch telemedizinische Anwendungen bedienen. Der Autor empfindet auch nach 20 Jahren Berufstätigkeit das Modell des Hausaugenarztes auf dem Lande als erfüllend für die berufliche Lebensgestaltung.