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67. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte

16.06. - 17.06.2017, Westerland/Sylt

Ergebnisse der Frühlyse beim ZAV

Meeting Abstract

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  • Maximilian Schultheiß - Hamburg

Vereinigung Norddeutscher Augenärzte. 67. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte (VNDA). Westerland/Sylt, 16.-17.06.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17vnda14

doi: 10.3205/17vnda14, urn:nbn:de:0183-17vnda144

Published: June 13, 2017

© 2017 Schultheiß.
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Hintergrund: Bisher besteht keine Evidenz-basierte Therapie für den nicht-arteritischenZentralarterienverschluss. Die retinaleIschämietoleranz in präklinischen Experimenten beträgt ca. 4 Stunden. In den bisherigen prospektiv, randomisierten Studien bezüglich intravenöser und intraarterieller Lysetherapie wurden bisher nur ein Patient innerhalb der ersten 4,5 Stunden behandelt.

Methoden: Von Dezember 2013 bis August 2016 wurden alle Patienten mit einem frischen Zentralarterienverschluss unter 4,5 Stunden intravenös lysiert. Die Folgeuntersuchungen erfolgten an Tag 5 und Tag 30. Der Visus wurde verglichen zu der Kontrollgruppe der EAGLE-Studie.

Resultate: Bei 20 Patienten konnte innerhalb von 4,5 Stunden – im Mittel innerhalb von 184±62 Minuten nach Symptombeginn – eine intravenöse Lysetherapie durchgeführt werden. Der Visus verbesserte sich von LogMAR 2.46±0.33 auf 1.52±1.09 an Tag 5 (p=0.002) und auf 1.60±1.08 an Tag 30. Im Vergleich zu der Kontrollgruppe der EAGLE-Studie kam es in unserem Patientenkollektiv in einem deutlich höheren Prozentsatz zu einer funktionellen Erholung der Sehschärfe (Erreichen von Lesevisus): 6/20 (30%) versus 1/39 (3%) an Tag 5 (p=0.005) und an Tag 30 5/20 (25%) versus 2/37 (5%) (p=0.045). Zwei Patienten erlitten Komplikationen (ein Angioödem und eine Blutung von einem Aortenaneurysma), die sich aber ohne Folgeschäden davon erholten.

Schlussfolgerung: Die intravenöse Lysetherapie innerhalb von 4,5 Stunden nach Symptombeginn könnte eine effektive Therapie beim nicht-arteritischen Zentralarterienverschluss darstellen. Prospektiv, randomisierte Studien sind jedoch notwendig um dies zu bestätigen.