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Probleme nach DMEK – Liegt es an der präoperativen Endothelzellzahl?
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Published: | June 13, 2017 |
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Zielsetzung: Die DMEK (Descemet membrane endothelial keratoplasty) ist für zahlreiche endotheliale Hornhaut-Erkrankungen v.a. aber die Fuchs-Dystrophie ein etabliertes Verfahren. Verschiedene Faktoren sind für ein gutes postoperatives Ergebnis verantwortlich. Ziel dieser Studie war es, mögliche prädiktive Faktoren für das postoperative Visusergebnis zu analysieren.
Methoden: Retrospektive Analyse der DMEK-Patienten im Zeitraum von 7/2014 bis 11/2016. Die DMEK-Patienten wurden mindestens 2 Monate nachbeobachtet und das Visusergebnis mit der Endothelzellzahl direkt präoperativ korreliert. Es wurden 3 Visusgruppen gebildet: Gruppe 1 Visus < 0,1, Gr. 2 Visus 0,1-0,4, Gruppe 3 Visus 0,4–1,0. Anzahl der zystoiden Makulaödeme und DMEK Versagen, Re-Bubbling Rate wurden erfasst.
Ergebnisse: Es wurden 57 Patienten in die Studie eingeschlossen. Es zeigte sich keine signifikante Korrelation zwischen dem postoperativen Visusergebnis und der direkt präoperativen Endothelzellzahl (p=0,66) zwischen den 3 Gruppen. Bei 7 Patienten (12,2%) war der postoperative Visus durch ein Irvine Gass Syndrom reduziert, trotz klarer HH. 12% benötigten eine perf. Keratoplastik (seit 2016 11% Re-DMEK). 12% Rebubbling Rate und 7,5% CME nach DMEK und Trimek (Triple DMEK).
Diskussion: Unsere Auswertung zeigt, dass eine gute Endothelqualität allein keine Garantie für ein gutes postoperatives Ergebnis ist. Multiple intraoperative Faktoren (z.B. Endothelverlust durch Manipulation) und postoperative Faktoren (z.B. Irvine Gass- Syndrom) müssen als Einflussfaktoren berücksichtigt werden. Die Ergebnisse dieser Studie könnten als Grundlage für eine neue Festsetzung der präoperativen Qualitätsanforderung an eine Spender-DMEK im Sinne der Herabsetzung der Endothelzellzahl auf 2000 Zellen/mm2, wie bei der perforierenden Keratoplastik, dienen.