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Visuslimitierende Komplikationen und deren Therapie nach Protonentherapie beim Aderhautmelanom
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Published: | May 24, 2016 |
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Hintergrund: Nach Protonentherapie beträgt die lokale Tumorkontrollrate beim Aderhautmelanom 96%, der Augenerhalt 95%. Somit rücken funktionelle Ergebnisse mehr und mehr in den Vordergrund. Welche Faktoren zu strahlenbedingten Komplikationen führen und welche therapeutischen Möglichkeiten es gibt, soll im Folgenden erläutert werden.
Methoden: Alle Patienten, die zwischen Mai 1998 und Juni 2014 mit Protonen beim Aderhautmelanom bestrahlt wurden und eine Mindestnachbeobachtungszeit von 12 Monaten aufwiesen, wurden eingeschlossen. Studienendpunkte waren Risikofaktoren für eine strahlenbedingte Komplikation und Behandlungsstrategien.
Ergebnisse: Zentrale und prominentere Tumore haben das höchste Risiko eine Strahlenretinopathie zu entwickeln, wobei die Optikopathie durch eine direkte Bestrahlung der Papille (papilläre Melanome) entsteht. Direkt visuslimitierend ist die Entwicklung einer Makulopathie. Das Risiko einer Strahlenmakulopathie steigt mit ansteigender Foveadosis. Therapeutisch wirksam sind sowohl intravitreal applizierte Steroide als auch Anti-VEGFs-Injektionen.
Schlussfolgerung: Die Tumorlage und Prominenz bestimmen das Risiko, strahlenbedingte Komplikationen zu entwickeln. Der Visusverlauf ist abhängig von der Art der Komplikation und im Falle der Strahlenmakulopathie von einer zeitnahen intravitrealen Intervention. Periphere Ischämien sollten ausgiebig gelasert werden;ob eine prophylaktische sektorielle Lako Vorteile aufweist, werden weitere Untersuchungen zeigen.